Höhle als Touristenattraktion
Thailands Höhlendrama will man nun zu Geld machen.
Der Nachricht folgten zahlreiche enttäuschte und verärgerte Kommentare. Das Umweltministerium spricht von „falschem Signal“und will in den kommenden Wochen über eine Berufung entscheiden. Greenpeace Österreich spricht von „Hochrisiko-Technologie“: „Die österreichische Regierung muss gegen das Urteil berufen.“Die Umweltorganisation „Global 2000“forderte eine Auflösung des aus dem Jahr 1957 stammenden Euratom-Vertra- ges, was auch der oberösterreichische Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) aufgriff, der die EU-Ratspräsidentschaft für eine Euratom-Reformkonferenz genutzt haben will. Am liebsten „abschaffen“würde auch die Wiener SPÖ-Umweltstadträtin Ulli Sima den Euratom-Vertrag. Der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) befürchtet „äußerst negative Auswirkungen“auf die europäischen erneuerbaren Energien.
Diese Fehlentscheidung können wir nicht hinnehmen. Atomkraft ist brandgefährlich. Lukas Mandl, EU-Abgeordneter (ÖVP)
schlossen sich die EU-Abgeordneten dem an. „Diese Fehlentscheidung können wir nicht hinnehmen“, sagte Lukas Mandl (ÖVP). Ohne staatliche Beihilfe könne „der Pannenmeiler Hinkley Point C niemals rentabel betrieben werden“. Michel Reimon (Grüne) verlangte eine Reform des „verstaubten“Euratom-Vertrages. Thailand will den Ort der spektakulären Höhlenrettung zur Touristenattraktion machen. Die Kommandozentrale der Rettungsteams an der Höhle werde „ein weiteres Highlight in Thailand werden“, sagte Einsatzleiter Narongsak Osottanakorn. In einem eigens errichteten Museum sollen zudem Kleidung und Ausrüstung der Retter gezeigt werden.
Gestern waren noch rund 50 Helfer an der Tham-LuangHöhle im Einsatz. Sie bereiteten den Abtransport der Wasserpumpen und weiterer Geräte vor. Diese Arbeiten sollten noch bis mindestens Sonntag dauern. Wegen abermals gestiegener Wasserpegel durfte die Höhle am Donnerstag nicht betreten werden.
Die zwölf Buben und ihr Begleiter hoffen indes auf ihre baldige Entlassung aus dem Krankenhaus. Die ersten sollen schon Anfang der kommenden Woche heimdürfen.