Kleine Zeitung Kaernten

„Er war von Dämonen geplagt“

Ab heute im Kino: die Doku „Auf den Spuren von Ingmar Bergman“von Margarethe von Trotta.

- Luigi Heinrich

Sie leiten Ihre Dokumentat­ion an einer Küste ein. Steine, Meer, düsterer Himmel, ein schwarzer Vogel, dort, wo der Ritter aus „Das siebente Siegel“sitzt und den Tod trifft. Welche Bedeutung hat diese Szene für Sie?

Der Film war der Grund, warum ich Filmregiss­eurin wurde. 1960 ging ich nach

Paris, weil ich in Deutschlan­d am Ersticken war. Freunde zerrten mich ins

Kino. Ich sah Er hat neun Kinder „Das siebente gehabt. Zu seinem Siegel“, und da 60er versammelt­e erwachte in mir er sie alle und ihre der Wunsch, so Mütter um sich. was auch machen Regisseuri­n Auch bei dieser zu können. Margarethe Gelegenhei­t

Er hat Sie und Ihren von Trotta schwärmte er von Mann Volker seinen Schauspiel­ern

Schlöndorf­f einmal besucht. und erklärte, er würde Besonders in Erinnerung sie vermissen. Da platzte es geblieben ist mir, dass aus Linn, seiner Tochter Bergman mehr als eine mit Liv Ullmann, heraus: Stunde blieb und die ganze „Warum sagst du das nicht Zeit über unsere Hände gehalten auch über deine Kinder hat. Das hat er wohl und Enkelkinde­r?“Er antwortete oft gemacht, zum Beispiel, trocken: „Weil es wenn er seinen Schauspiel­ern nicht so ist.“etwas erklärt hat. Bergman hat auch sein Begräbnis

Warum waren ihm körperlich­e inszeniert. Kontakte so wichtig? Kränze und Buketts waren Vielleicht, weil er von Dämonen nicht erlaubt, auch keine geplagt war. Er hat Politiker und Prominenz. Gaby Dohm bei den Dreharbeit­en zu „Schlangene­i“erzählt, dass sie ihn zu nächtliche­r Stunde heimsuchte­n und er oft ab drei Uhr früh nicht mehr schlafen konnte. „Nachts“, hat er zu Gaby gesagt, „kommt die Stunde der Wölfe.“Man hat ihm einmal eine Therapie angeboten. Die hat er abgelehnt, weil er Angst hatte, eine Kreativitä­t zu

verlieren.

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VIENNAREPO­RT, KK schwedisch­e Regisseur Ingmar Bergman (1918–2007)
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APA Familienme­nsch war er nicht.

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