Zeit-Denker Peter Heintel verstorben
Ehemaliger Rektor der Universität Klagenfurt und Gründer des Vereins zur Verzögerung der Zeit verstarb in seinem 77. Lebensjahr.
Innehalten war eine der wichtigen Prämissen, die sich der „Verein zur Verzögerung der Zeit“ins Stammbuch geschrieben hatte. Mit Peter Heintel verliert der Verein eine gewichtige Stimme: Der ehemalige Rektor der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (von 1974 bis 1977) verstarb nach langer, schwerer Krankheit im 77. Lebensjahr.
Der aktuelle Rektor, Oliver Vitouch, teilte mit, dass Heintel Donnerstagabend verstorben sei: „Wir verlieren einen einflussreichen Intellektuellen und kreativen Gestalter, der sich auf vielfältige und prägende Weise für die Universität eingesetzt hat. Wir werden ihn ehrender individueller und institutioneller Erinnerung behalten.“
Heintel war von 1963 bis 1970 Assistent an der Uni Wien, wo er sich 1968 habilitierte. Er wirkte dann als Professor für Philosophie und Gruppendynamik in Klagenfurt. Von 1974 bis 1977 war er Rektor der Hochschule für Bildungswissenschaften, wie die Uni damals hieß. Für seine Leistungen wurde er vielfach ausgezeichnet. 2009 erhielt Peter Heintel den Ehrenring der Universität, 2014 wurde ihm das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten verliehen.
Heintel sprengte universitäre Grenzen. Er war auch als Organisationsberater in zahlreichen in- und ausländischen
Institutionen, Orin ganisationen und Unternehmungen tätig. Auch internationales Echo stieß die Gründung des „Vereines zur Verzögerung der Zeit“. „Der Vereinsname soll ein wenig provozieren. Aber er will auch darauf hinweisen, dass in unserer Kultur und in der heutigen Zeit der Entschleunigung wesentlich mehr Beachtung geschenkt werden sollte, als der ohnehin fast automatisch auf uns eindrängenden Beschleunigung“, sagte der Philosoph, der auch als Buchautor in Erscheinung getreten ist.
Die Beisetzung Peter Heintels erfolgt nächsten Samstag. Ort und Zeit stehen noch nicht fest.