Das Geisterhaus kommt jetzt unter den Hammer
Gebäude auf dem Klagenfurter Kardinalplatz wird im September zwangsversteigert. Schätzwert beläuft sich auf 1,25 Millionen Euro.
Die auf dem Dach nistenden Tauben verschmutzen den Gehweg. Aus der Dachrinne wachsen kleine Bäume und Gras. Im Erdgeschoß sind die Glasscheiben kaputt. Seit Jahren steht das Haus Kardinalplatz 8, das Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde, großteils leer und ist dem Verfall preisgegeben.
Eigentlich gehört das Klagenfurter Gebäude einer niederländischen Immobilienfirma, die sich jedoch seit Jahren nicht um die Liegenschaft kümmert. Wegen Gefahr in Verzug – unter anderem aufgrund verstopfter Dachrinnen – musste in den vergangenen Jahren mehrfach die zuständige städtische Behörde aktiv werden. Seit Monaten ist ein Versteigerungsverfahren am Bezirksgericht Klagenfurt anhängig. „Die Zwangsversteigerung wurde für den 19. September 2018 festgelegt“, heißt es von Richterin Martina Löbel, Mediensprecherin des Bezirksgerichts Klagenfurt.
Der Schätzwert beläuft sich auf 1,25 Millionen Euro. Das Mindestgebot liegt bei 624.500 Euro. Trotz des derzeit schlechten Zustandes des Baus, gilt es als interessantes Objekt für Investoren. Im Erdgeschoß befinden sich ein Geschäftslokal, ein Café und eine Wohnung. In den zwei Obergeschoßen gibt es Wohnungen. Der Dachboden ist noch nicht ausgebaut. „Es handelt sich um einen ortsbildprägenden, erhaltenswürdigen Bau. Die Fassade wurde in den 1970er-Jahren schon einmal mit städtischen Subventionen erneuert“, sagt Robert Piechl, Leiter der Abteilung Stadtplanung.
Ursprünglich ist man davon ausgegangen, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Im Zuge der Vorbereitungen für die Versteigerung hat sich jedoch herausgestellt, dass das nicht der Fall ist. „Es liegt keine Unterschutzstellung vor und ist auch in nächster Zeit nicht geplant“, sagt Geraldine Klever vom Bundesdenkmalamt.