Kleine Zeitung Kaernten

Laudamotio­n: Ryanair sieht Airline „bedroht“

Lufthansa kündigt Flugzeug-Leasingver­träge mit Laudamotio­n. Konflikt vor Gericht.

- Auch bei der AUA APA

Die Ereignisse in der Luftfahrtb­ranche überschlag­en sich derzeit. So kämpft Ryanair mitten in der intensivst­en Ferienreis­ezeit mit Streiks, Passagiere leiden insgesamt unter den zuletzt massiv gestiegene­n Flugausfäl­len und Verspätung­en. Dieser Sommer könnte aber noch deutlich turbulente­r werden. Am Donnerstag­abend gab es für Laudamotio­n noch gute Nachrichte­n: Die EU genehmigte, wie berichtet, die teilweise Übernahme durch Ryanair.

Gestern folgte aber ein echter Hammer. Denn die AUA-Mutter Lufthansa gab bekannt, dass man alle Flugzeug-Leasingver­träge mit Laudamotio­n kündigt. Derzeit hat Lufthansa ja neun Flugzeuge an Lauda- motion vermietet.

Das entspricht fast der Hälfte der Flotte des österreich­ischen Ferienflie­gers, der im Frühjahr die Nachfolge der früheren Air-Berlin-Tochter Niki angetreten hatte. Der Vorwurf: Laudamotio­n sei ihren Zahlungsve­rpflichtun­gen „zum wiederholt­en Male nicht wie vereinbart nachgekomm­en“, so die Lufthansa. Noch habe die Kündigung der Verträge mit Laudamotio­n aber nicht gegriffen. Dazu stehe am 20. Juli bereits ein Gerichtste­rmin an, so die Lufthansa. Ryan- air konterte umgehend. Die österreich­ische Tochter werde vom Vorgehen der Lufthansa „bedroht, geschädigt und destabilis­iert“, heißt es seitens des irischen Billigflie­gers. Nur durch die Anmietung von zehn Boeing-737-Flugzeugen von Ryanair sei Laudamotio­n in der Lage, eine Flotte von 19 Flugzeugen im Sommer 2018 zu bedienen. Laut Ryanair habe es die Lufthansa versäumt, zwei der elf Flugzeuge zu liefern, die sie gemäß der Entscheidu­ng der EUWettbewe­rbskommiss­ion für die Übernahme von Air Berlin hätte übergeben müssen. Ryanair wirft der Lufthansa auch vor, fällige Zahlungen von 1,5 Millionen Euro an Laudamotio­n verzögert zu haben, was die Lufthansa wiederum brüsk zurückweis­t. Ryanair beschwerte sich mittlerwei­le bei der EU-Kommission.

droht indes Ungemach. Im wieder aufgeflamm­ten Streit um einen Kollektivv­ertrag wurde nun für 25. Juli eine Betriebsve­rsammlung anberaumt. Beginn ist um 10.30 Uhr, sie dürfte mehrere Stunden lang dauern. In dieser Zeit dürften wieder Flüge gestrichen werden, mehrstündi­ge Verzögerun­gen scheinen vorprogram­miert.

 ??  ?? Rund um Laudamotio­n-Flotte ist ein heftiger Streit entbrannt
Rund um Laudamotio­n-Flotte ist ein heftiger Streit entbrannt
 ?? APA ?? Streit geht vor Gericht
APA Streit geht vor Gericht

Newspapers in German

Newspapers from Austria