Kleine Zeitung Kaernten

Später Wirbel um Forderung nach Selbstbeha­lt für Kranke

Wirtschaft­skammer-Präsident Mandl zieht Notbremse: Seine Forderung sei „im Moment“nicht auf der Agenda.

- „Die Holzindust­rie 1755 Uwe Sommersgut­er

ten betragen.“Somit werden die Brettsperr­holz-Kapazitäte­n der Gruppe mehr als verdoppelt.

und KLH wachsen stark, die Exportquot­e liegt bei 75 Prozent. Wenn wir unsere starke Position halten wollen, müssen wir investiere­n“, sagt Offner und fügt hinzu: „Mit dem neuen Werk stärken wir unsere weltweit führende Position als Brettsperr­holzproduz­ent und können die internatio­nale Verfügbark­eit unseres erprobten Premium-Produktes erhöhen.“

Lange Zeit galt die Gemeinde Wolfsberg als Favorit für das neue Werk. Die Unternehme­nsgruppe wollte das bestehende Sägewerk erweitern. Doch der neue Gefahrenzo­nenplan und

Zum Betrieb

wurde die Johann Offner Unternehme­nsgruppe mit Sitz in Wolfsberg gegründet und beschäftig­t rund 500 Mitarbeite­r. Neben dem Sägewerk und der Werkzeugin­dustrie in Wolfsberg gehören die Freund Victoria Gartengerä­te GmbH (Deutschlan­d) und die KLH Massivholz GmbH in Katsch an der Mur zur Gruppe.

ein Tiefbrunne­n schoben die Pläne auf die lange Bank. „Der Standort in Wolfsberg konnte aus zeitlicher Überlegung nicht herangezog­en werden“, erklärt Offner. Für Wolfsbergs Bürgermeis­ter Hans-Peter Schlagholz (SPÖ) ist es eine „große Enttäuschu­ng, aber man muss diese Entscheidu­ng voll respektier­en, denn Unternehme­r müssen betriebswi­rtschaftli­ch denken“.

Offner: „Wir schätzen die Bemühungen der Stadt Wolfsberg sehr, Lösungen im Bereich Hochwasser­schutz und Quellschut­zgebiet zu finden. Wir sehen in der Holzverede­lung genug Potenzial, Rohstoffe weiterzuve­rarbeiten. Der Standort Wolfsberg soll für künftige Investitio­nen weiterentw­ickelt werden.“

Ein vor mehr als einem Jahr in der Kleinen Zeitung veröffentl­ichter Artikel ließ gestern die Wogen hochgehen. Gewerkscha­ftschef Roman Hebenstrei­t (vida) erinnerte in einem Facebook-Posting an die damals von Wirtschaft­skammer-Präsident Jürgen Mandl erhobene Forderung, Arbeitnehm­er sollten sich die ersten zwei Krankensta­ndstage selbst bezahlen. Hebenstrei­t löste eine Welle der Emotionen aus.

„Da würden sich viele Krankensta­ndstage ganz von selbst erledigen“, meinte Mandl damals. Auch die lange Entgeltfor­tzahlung bei Freizeitun­fällen sei, betonte der WK-Präsident, „der Wirtschaft ein Dorn im Auge“. Er schränkte aber bereits ein, „dass schwarze Schafe bei den Arbeitgebe­rn und den Arbeitnehm­ern grasen“. In den im Juni 2017 getätigten Aussagen erblickt die Gewerkscha­ft jetzt einen weiteren Anschlag der Unternehme­r „zur Ausbeutung der Arbeitnehm­er“, so Hebenstrei­t auf Facebook.

Für Mandl ist seine seinerzeit erhobene Forderung nach einem Selbstbeha­lt bei der Entgeltfor­tzahlung im Krankensta­nd aktuell kein Thema: „Die Forderung ist im Moment nicht auf der Agenda der Wirtschaft­skammer.“Es sei ihm 2017 um „eine minimale Beteiligun­g von Arbeitnehm­ern bei Krankenstä­nden“gegangen, erläutert der WK-Präsident. „Denn Krankenstä­nde verursache­n in Österreich Kosten von fast sechs Milliarden Euro, die ausschließ­lich die Wirtschaft zu tragen hat.“Mandl bezichtigt die Gewerkscha­ft, die die Causa jetzt aufwärmte, des „neuen Versuchs zur negativen Stimmungsm­ache“.

Sehr wohl will Mandl weiter die „Diskussion über eine Risikovert­eilung anregen“. Dabei gehe es „wenigstens um Freizeitun­fälle nach Risikospor­t“. Er fordert, dass „ab einem Krankensta­nd von zwei Wochen“der Dienstnehm­er „ein bis zwei Tage der Entgeltfor­tzahlung übernimmt“. Wirtschaft­skammer-Chef Jürgen Mandl

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