„Siri, bestell mir Folgendes“
Wie wird der Internethandel in drei Jahren ablaufen? Welche Berufsbilder tun sich auf und was sind die größten Herausforderungen für die Unternehmen? Auszüge aus der Diskussion.
Mit Anfang Juli ist der neue Lehrberuf zum E-Commerce-Kaufmann gestartet. Wie groß ist denn das Interesse daran?
Vor allem in der Stadt ist das Interesse groß. Wir werden im Herbst mit den ersten beiden Lehrlingen starten, weil wir ein Riesenpotenzial in dem Lehrberuf sehen – er ist sehr breit gefächert.
Wir hatten das Glück gemeinsam mit der Wirtschaftskammer diesen Lehrberuf zu entwickeln und bemerken ein extrem hohes Interesse daran. Wir werden acht neue Lehrlinge aufnehmen. Bisher hatten wir immer gute Erfahrungen mit Trainees, in der Regel waren das Maturanten oder FH-Bachelorabsolventen, aber uns hat der Anschluss an die junge Generation gefehlt. Es sich extrem spannende Leute für die Lehre, nicht nur die ganz jungen, auch Leute um die 20, die schon in der Grafik gearbeitet haben und on top das Thema E-Commerce für sich entdecken wollen.
Der neue Lehrberuf trägt „Kaufmann“im Titel – ist das abschreckend für moderne, junge Leute?
Ich denke „ECommerce“zieht, egal, was noch ergänzt ist – die Generation, die sich darauf bewirbt, kann damit etwas anfangen. Wir haben an unseren Rookie Days allerdings viel Aufklärung betrieben: Es ist nicht so greifbar, was sich dahinter wirklich verbirgt, weil es noch keine Erfahrungen damit gibt.
Wie sehr hat sich denn der Onlinemarkt generell in den letzten Jahren gewandelt?
Wir sind in einer Zeit, wo der Wandel richtig losgeht und für alle greifbar wird. Das hängt damit zusammen, dass die Dinge einfacher werden. Wir sehen in den nächsten Jahren eine sehr dynamische Entwicklung im Bereich digitaler Assistenten. Was passiert, wenn man sagt: „Hallo, Siri, ich will eine Kiste Bier.“Wer liefert? Das sind Fragen, die uns alle beschäftigen und auch unser Business komplett auf den Kopf stellen. Weil auch die Industrie massiv zum Kunden will – das ist eine weltweite Entwicklung. Die Leute wollen Convenience in allen Bereichen.
Was sich extrem verändert, ist das Konsumentenverhalten. Wir denken nur noch mobil. Früher wäre man nie auf die Idee gekommen, etwas via Smartphone zu bestellen. Mittbewerben lerweile ist das üblich, die Bezahlformen werden immer sicherer, die Hemmnisse immer geringer.
Für uns ist es eine Herausforderung, dass die Warenkörbe sinken.
Wir haben durchwegs junge Kunden unter 30, die nicht mehr unterscheiden, was online und was stationär ist. Es ist wichtig, keinen Unterschied mehr zu spüren. Ich will Blue Tomato sehen und die gleiche Leistung haben – egal ob online oder im Shop. Der Mit-