Kristallmagie für die „Zauberflöte“
Helga Rabl-Stadler, Präsidentin der Salzburger Festspiele, gab Einblick in die Kostümwerkstätten, wo es diesmal besonders glitzert.
Kurz vor Beginn der Salzburger Festspiele laufen die Werkstätten auf Hochtouren. Hunderte Arbeitsstunden sind nötig, um die Kostüme für drei Opernproduktionen – Mozarts „Zauberflöte“, Tschaikowskis „Pique Dame“und Monteverdis „L’incoronazione di Poppea“– mit Hunderttausenden Swarovski-Kristallen zum Glitzern zu bringen. Präsidentin Helga RablStadler lud zum Kiebitzen. „Die rund 200 Kostüme für die Zauberflöte sind so weit fertig, dass wir sie auf Puppen zeigen können“, erklärte
Jan Meier, Leiter von Kostüm und Maske. Schon von Weitem funkeln dem Betrachter
die mit mehreren 10.000 Kristallen versehenen 1500 Rauten an den fünf clownesken Kostümen der „Poodle Checker“entgegen, in die Choristen der Wiener Staatsoper schlüpfen werden. „Die weißen Kragen sind echte Tortenuntersätze“, verriet Kostümbildnerin
Ursula Kudrna.
Die russische Koloratursopranistin Albina Shagimuratova singt die Königin der Nacht, ihr Kleid ist mit aufwendigen Stickereien und aus Hand gesetzten Kristallen verziert; allein dafür wurden 80 Arbeitsstunden investiert. Zwei silbern funkelnde Kleider im Stil eines Achterkragens, auf dem je- weils ein „Bärenkopf“sitzt, stechen ebenfalls ins Auge. Das Bärenfell wurde auf einem Kletterhelm befestigt, damit der Bärenkopf gut auf dem Kopf des Akteurs hält. Die Bärenzunge hängt sabbernd aus dem Maul.
Mozarts bekannteste Oper feiert am 27. Juli Premiere. Der aus Athen gebürtige
Constantinos Carydis dirigiert, Lydia Steier aus Connecticut rollt die Geschichte der „Zauberflöte“aus Sicht der drei Knaben auf – es soll eine gewagte Regie werden, wird gemunkelt. Klaus Maria
Brandauer ersetzt darin, wie berichtet, als erzählender Großvater den kurzfristig erkrankten Bruno Ganz.