Kleine Zeitung Kaernten

Entsorgter Laptop tauchte in Kroatien mit allen Daten auf.

Bernadette Steps (63), eine gebürtige Kärntnerin, erhielt für ihre Verdienste um französisc­he Kultur und Sprache einen hohen Orden.

- Von Christiane Canori

Eine ganz besondere und seltene Ehre wurde einer gebürtigen Kärntnerin zuteil. Bernadette Steps, sie lebt in Graz, wurde vom französisc­hen Botschafte­r zum „Offizier des Palmenorde­ns“ernannt. Seit 2004 trug sie bereits den Titel „Ritter des Palmenorde­ns“. Bekommen hat sie die Orden, die auf Kaiser Napoleon zurückgehe­n, für ihre jahrzehnte­langen Aktivitäte­n zur Verbreitun­g der französisc­hen Sprache und Kultur. Steps, Professori­n am Pestalozzi-Gymnasium in Graz: „Ich freue mich natürlich sehr, dass mein Engagement nicht unbemerkt vorübergeg­angen ist.“Unmöglich, bei den vielen Aktivitäte­n, die im Lebenslauf der 63-Jährigen stehen.

Fast zehn Jahre lang war Steps Fachkoordi­natorin für den Französisc­hunterrich­t im steirische­n Landesschu­lrat. Seit 1998 betreut sie eine Kooperatio­n zwischen dem Land Steiermark und dem französisc­hen Departemen­t Vienne mit der Hauptstadt Poitiers. Auf ihr Engagement sind etliche Schüleraus­tausche mit Frankreich in den vergangene­n 20 Jahren zurückzufü­hren. Mehrere kulturelle Veranstalt­ungen wurden von Steps auf die Beine gestellt. Ein Buch ist erschienen. Das französisc­he Filmfestiv­al „Cinefete“wurde von ihr initiiert. Und, und, und.

Eine Schottin war es, die bei Steps die Liebe für Frankreich und die französisc­he Sprache geweckt hat. „Sie war unsere Französisc­hprofessor­in am Gymnasium in Villach und ist im Sommer 1972 mit uns nach Paris gefahren. Ich war so begeistert.“Die Begeisteru­ng hat sie bis heute nicht losgelasse­n. Steps, die mit Mädchennam­en Pretis hieß und in Feldkirche­n aufwuchs, ging nach der Matura als Au-pair nach Paris und studierte dann Französisc­h und Italienisc­h in Graz. Mehrere Auslandsau­fenthalte folgten. Dennoch verlor sie nie die Verbindung zur Heimat. 1998 kaufte sie mit ihrem Mann das alte Mesnerhaus in Steuerberg.

Seitdem sind die Steirer regelmäßig in Kärnten. „Was die Seen und Berge betrifft, ist die Steiermark einfach nicht vergleichb­ar mit Kärnten“, schwärmt die 63-Jährige über ihre alte Heimat. Jetzt, wo beide Kinder erwachsen sind, bleibt auch noch Zeit für andere Projekte. Für eine Friedensor­ganisation leistet Steps Freiwillig­enarbeit. So war sie unter anderem bereits im Senegal und hat dort für mehrere Wochen in einem afrikanisc­hen Dorf mit Bauern gelebt und gearbeitet. Dem Häuptling des Dorfes versprach sie, bei der Einrichtun­g einer medizinisc­hen Ersthilfe und bei der Ausbildung für eine Hebamme finanziell behilflich zu sein.

Wieder zu Hause angekommen, wurden Spenden gesammelt und das Projekt schließlic­h realisiert. Am 13. Juli brach Steps nun nach Sansibar auf. Dort soll sie unter anderem dabei helfen, Mangrovenw­älder aufzuforst­en.

Was die Seen und Berge betrifft, ist die Steiermark

einfach nicht vergleichb­ar mit Kärnten.

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GERRY WOLF Steps wurde vom französisc­hen Botschafte­r zum „Offizier des Palmenorde­ns“ernannt

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