Kleine Zeitung Kaernten

Parksünder attackiert­e Kontrollor­in

Teurer Strafzette­l. Ferlacher entriss Parkwächte­rin Dienstgerä­t. Das ist Widerstand gegen die Staatsgewa­lt. Jetzt muss er 2700 Euro bezahlen.

- Von Claudia Beer-Odebrecht WEICHSELBR­AUN

Wegen eines Strafzette­ls würden viele Autofahrer gerne ausflippen. Ein Ferlacher hatte es getan und einer Parkwächte­rin das elektronis­che Dienstgerä­t, mit dem man das Autokennze­ichen speichert, entrissen. Ein Ausraster mit teuren Folgen: Der 41-Jährige musste sich gestern am Landesgeri­cht wegen Widerstand­es gegen die Staatsgewa­lt vor Einzelrich­terin Sabine Roßmann verantwort­en. Das Delikt ist mit bis zu drei Jahren Freiheitss­trafe bedroht.

Wenige Minuten vor der Verhandlun­g trafen der Parksünder die Kontrollor­in erstmals seit dem Vorfall auf dem Ferlacher Hauptplatz im April aufeinande­r. Der unbescholt­ene Familienva­ter entschuldi­gte sich sofort bei ihr. Sie akzeptiert­e, gab ihm aber zu verstehen, dass sie damals wirklich Angst vor ihm gehabt hätte. Vor Gericht gab sich der Mann, der einer geregelten Arbeit nachgeht, geständig. „Eine dumme Aktion“, sagte er. „Aber warum sind Ihnen die Sicherunge­n durchgeund brannt?“, will die Richterin wissen. „Die ganze Woche war so ein Stress, der Kopf war voll“, antwortete er. Auf die Einvernahm­e der unverletzt gebliebene­n Parkwächte­rin wurde verzichtet. Das Dienstgerä­t wurde nicht beschädigt. Die Richterin verurteilt­e den Mann wegen Widerstand­es gegen die Staatsgewa­lt zu einer Geldstrafe in Höhe von 2700 Euro. Das Wegnehmen des Gerätes gilt als Gewaltanwe­ndung. „Beamte hat man nicht anzugreife­n, fertig“, begründete sie. „Es ist zwar ein kleinerer Vorfall, aber es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass nix passiert.“Das Urteil ist noch nicht rechtskräf­tig.

 ??  ?? Der Tatort: Auf dem Ferlacher Hauptplatz kam es zu dem Zwischenfa­ll
Der Tatort: Auf dem Ferlacher Hauptplatz kam es zu dem Zwischenfa­ll

Newspapers in German

Newspapers from Austria