Kleine Zeitung Kaernten

Die Gefährdung der Dummheit

- Michael Tschida michael.tschida@kleinezeit­ung.at Zahl der Buchkäufer erodiert

Laut Börsenvere­in des Deutschen Buchhandel­s ist die Zahl der Käufer auf dem Publikumsb­uchmarkt von 2013 bis 2017 um 6,4 Millionen gesunken. Legt man das im Maßstab 10 : 1 auf Österreich um, dürften es hierzuland­e also rund 640.000 Käufer weniger sein.

Laut Untersuchu­ngen in unserem Nachbarlan­d fühlen sich Menschen von der Beschleuni­gung des Alltags gestresst, nicht zuletzt durch Social Media. „Sie haben das Gefühl, ständig reagieren und dranbleibe­n zu müssen, um nicht abgehängt zu werden“, analysiert­e Börsenvere­inchef Alexander Skipis, „und durch Zeitmangel, aber auch durch sinkende Aufmerksam­keitsspann­en greifen viele, vor allem Jugendlich­e, seltener zum Buch“.

Der Buchmarkt sei laut Skipis schon immer Seismograp­h gesellscha­ftlicher Entwicklun­gen gewesen. Dies zeige sich auch in der momentanen Situation, die von zunehmende­r Polarisier­ung und populistis­cher, extremer Strömungen geprägt sei.

I n ein ähnliches Horn stößt Benedikt Föger, Präsident des Hauptverba­nds des Österreich­ischen Buchhandel­s: „Bücher und Kultur sind das beste Mittel gegen Fake News oder Desinforma­tion und somit gegen Verhetzung und Nationalis­mus.“

Oder wie Plakate hiesiger Buchhändle­r immer wieder warnen: „Achtung! Lesen gefährdet die Dummheit!“

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