Anna Hein (37) führt bei der „Langen Nacht des Tanzes“Regie.
Anna Hein (37) führt bei der „Langen Nacht des Tanzes“Regie. Heute in Gmünd, am 10. August in Bleiburg.
Gmünd wird heute wieder zur Bühne für internationale Top-Vertreter des zeitgenössischen Tanzes. Unter dem Motto „Die bewegte Stadt“wird ab 17.30 Uhr im Rahmen der „Langen Nacht des Tanzes“an sechs verschiedenen Orten aufgetanzt. Zu sehen sind Kurzstücke, die ein- bis zweimal wiederholt werden.
Regie für das ChoreografieZentrum Bleiburg führt auch in diesem Jahr wieder die gebürtige Kärntnerin Anna Hein (37). Sie konnte dafür Choreografen wie Hygin Delimat, Bernadette Prix und Elio Gervasi gewinnen. Zum fulminanten Finale um 23.30 Uhr versammeln sich alle Künstler in der Alten Burg. Die Choreografie dafür kommt dann von Hein persönlich. Nicht nur Kunst- und Tanzfans sollen dabei auf ihre Rechnung kommen.
Anna Hein, die in Spittal aufgewachsen ist, ist mehrfach ausgezeichnete Tänzerin und Choreografin. Die Freude an der Bewegung war es, warum Hein im zarten Alter von fünf Jahren mit dem Tanzen begann. „Als ich zwölf Jahre alt war, kam eine rumänische Solistin als Trainerin in die Ballettschule. Sie hat damals mein Talent bemerkt“, erinnert sich Hein. Kurz darauf machte sie die Aufnahmeprüfung für die Ballettschule der Staatsoper in Wien – und schaffte diese.
D och so weit von zu Hause weg im Internat war das Heimweh bei der Zwölfjährigen groß. „Ich bin für ein Jahr zurück nach Kärnten. Doch diese Chance hat mich nicht losgelassen“, sagt Hein. Und so machte sie mit 13 Jahren noch einmal die Aufnahmeprüfung und absolvierte die Ballettschule mit Bravour. „Ich war nie so verbissen. Das hat mir in diesem System eine gewisse Leichtigkeit gegeben“, sagt Hein, die in Wien lebt, aber oft nach Kärnten pendelt.
Das klassische Ballett ließ Hein bald hinter sich, fand ihre Erfüllung im zeitgenössischen Tanz. Cannes, St. Petersburg, Venedig oder New York waren nur ein paar Stationen ihrer Karriere. Ihr erstes Engagement as Solistin erreichte sie am Tanztheater des Tiroler Landestheaters. Dort tanzte sie unter anderem die Titelrollen in „Romeo und Julia“und „Diaghilew“. Später war sie in der Hauptrolle des kanadischen Tanzfilms „Lapinthrope“zu sehen und absolvierte ab 2004 weltweite Auftritte mit der Brüsseler Kompanie „Charleroi Danses“.
Eine MeniskusVerletzung zwang sie mit 26 Jahren zum Pausieren. Hein:
„Das war eine schwierige Zeit. Es begann eine Identitätssuche, denn ich hatte ja so früh mit dem Tanzen begonnen.“So war es das Schicksal, das sie zur Choreografie brachte. Und darin ist Hein seitdem nicht weniger erfolgreich tätig. „Es ist mir dabei wichtig, dass die Emotionen aus dem Körper sprechen. Diese Emotionen bühnengerecht zu adaptieren, ist die Herausforderung“, sagt die Mutter eines vierjährigen Sohnes.
V on ihrer Arbeit kann man sich heute in Gmünd und am 10. August in Bleiburg bei der „Langen Nacht des Tanzes“ein Bild machen.