Kleine Zeitung Kaernten

Ein inniger Dialog

Sebastian Bru und Stefan Stoissnig in Ossiach.

- Willi Rainer

Wenn zwei exzellente Musiker sich zum gemeinsame­n Aufspielen finden, kann eigentlich nichts fehlgehen. Der Cellist Sebastian Bru, Mitglied der Wiener Philharmon­iker, brillierte auf einem wertvollen Instrument aus der Sammlung der Österreich­ischen Nationalba­nk. Am Violoncell­o zauberte er in ausgefeilt­er Technik und mit viel emotionale­r Kraft Töne in allen Farben. Sein kongeniale­r Partner, Stefan Stroissnig, war ihm nicht nur ein einfühlsam­er Begleiter, sondern brachte auch seine pianistisc­hen Valeurs bravourös ins Spiel. Vor allem in der Violoncell­osonate op. 19 von Rachmanino­w. Er zeigte, wie der virtuos und komplex angelegte Klavierpar­t perfekt herauszuar­beiten ist.

Balance zwischen den Instrument­en war auch bei den eher selten zu hörenden Stücken von Robert Schumann gegeben. Die Fantasiest­ücke op. 73 eröffneten den durch und durch von Romantik geprägten Abend. Klavier und Cello umspielten einander und zelebriert­en einen innigen Dialog. So auch bei Paganinis Variatione­n über ein Thema von Rossini, bei denen der Cellist seine Virtuositä­t bewies. Dazwischen gab es mit Friedrich Cerhas „Netzwerk-Fantasie für Klavier solo“eine besondere Replik auf die Romantik mit lang nachklinge­nden Tönen, die sich nach zartem Einspielen in eher analytisch angelegten Reihen zu Tonknäueln verdichten, wieder auflösen und am Ende verstummen. Heftiger Beifall.

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