Bayern und Buffon im Mittelpunkt
Die Bayern setzten sich im freundschaftlichen Gipfeltreffen gegen Paris Saint-Germain im Klagenfurter Wörthersee-Stadion mit 3:1 durch.
Es war ein echter Sommerkick, der sich da im Kärntner Fußballtempel zu Klagenfurt Waidmannsdorf abspielte. Aber nicht im negativen Sinne: Natürlich, stimmte die Abstimmung noch nicht bei jeder Aktion, natürlich wäre das Tempo höher gewesen, wäre dies ein Champions-LeagueDuell gewesen. Aber das Wetter spielte mit, es hatte nur vor dem Ankick geregnet, einige Stars standen von Beginn an auf dem Feld und zeigten auch, dass sie mit dem runden Leder umzugehen wissen. Bayern-Keeper Sven Ulreich musste in Minute vier auch schon zupacken, als der gut aufgelegte PSG-Kapitän Adrien Rabiot nach einer Ecke hochgestiegen war.
wurde Bayern in Person von Mega-Talent Oliver Batista-Meier (17), der aber an Gianluigi Buffon im PSG-Tor scheiterte (13.). 120 Sekunden später probierte es Kultstürmer Sandro Wagner, der später auch Franck Ribery eine Abschlussmöglichkeit auflegte (25.), aus spitzem Winkel (15.). Den Treffer machten aber die Franzosen im Konter, als die Bayern-Defensive auf Timothy Weah (19) vergaß und dieser staubtrocken ins lange Eck zur 1:0-Pausenführung einschob (31.).
Spannend war vor allem in den Anfangsminuten ein Blick an die Seitenlinien. Dort verharrten die beiden neuen Trainer der Bayern und von Paris, Niko Kovacˇ und Thomas Tuchel, zumeist stoisch. Tuchel meist ganz locker auf der Kühlbox sitzend, Kovacˇ, der bei seinem Debüt zumindest ab und an Kommandos gab, im Stand.
Aber wo war er, der österreichische Beitrag bei den Bayern, David Alaba? Er kam nach der Pause ins Spiel und wurde vom erleichterten Publikum frenetisch begrüßt. Dass er in einer ungewohnten Rolle, nämlich als Innenverteidiger neben Javi Martinez auflief, störte dabei niemanden. Im Gegenteil, der
26-Jährige machte keinen Hehl daraus, dass er sich im Wörthersee-Stadion schon fast wie zu Hause fühlt: „Ich fühl’ mich hier immer so wohl. Ich bin extrem dankbar für die Unterstützung und deshalb versuche ich es auf eine andere Art und Weise zurückzugeben. Es war ein echt guter Test von uns und in erster Linie wichtig war, dass wir das umsetzen konnten, was wir uns auch fest vorgenommen haben. Auch Testsiege sind immer positiv“, freut sich Alaba auf ein baldiges Wiedersehen in Klagenfurt.
Besagter Martinez war es auch, der das Gros der Menge erstmals in Ekstase versetzte, als er eine Robben-Ecke in die Maschen köpfte und Buffon überwand. „Standardsituationen sind im modernen Fußball brutal wichtig, da muss man immer gut vorbereitet sein. Egal ob bei Test- oder Champions-LeagueSpiel. Das ist uns diesmal gelungen“, freute sich Robben.
Kurz darauf war Buffons Ar- beitstag übrigens beendet. Als die italienische Ikone das Grün verließ, hielt es keinen der 23.200 Fans mehr auf seinem Sitz – Gänsehautfeeling pur. Buffon-Nachfolger Remy Descamps kassierte dann prompt noch zwei Tore. Einmal durfte sich Renato Sanches nach einjähriger Leihe bei Swansea über einen Treffer freuen (68.), danach legte Bayern-Debütant Serge Gnabry Youngster Joshua Zirkzee nach unwiderstehlichem Sprint den Endstand vor. „Es ging in der Vorbereitung um Athletik und Schnellkraft. Meine echte Ankunft in München (nach Leihe in Hoffenheim, Anm.) fiel nur am Rande. Dass im ersten Spiel gleich so eine Vorlage glückte, freut mich“, strahlte der Assistgeber und U21-Europameister Gnabry.
Apropos Sanches. Bayerns Publikumsliebling Franck Ribery lobte den 20-Jährigen in den höchsten Tönen: „Er ist ein guter Junge, ein fleißiger Arbeiter, der seinen Weg gehen wird. Die Jungen müssen meiner Meinung nach sowieso noch viel mehr gefördert werden.“Dafür ist der Portugiese bei NeoCoach Niko Kovacˇ, der sich nach seinem geglückten Debüt überaus erleichtert zeigte, an der richtigen Adresse.