Führerscheinprüfung auf Türkisch bald verboten
Aus Kostengründen, betont Verkehrsminister Hofer (FPÖ). Englisch, Kroatisch und Slowenisch bleiben Prüfungssprachen.
Bereits im kommenden Jahr soll es sie nicht mehr geben, die Führerscheinprüfungen in türkischer Sprache. Was allein im Vorjahr von 3631 Führerschein-Anwärtern genutzt wurde, ist laut Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) bald Vergangenheit. „Fahrschülern wird mit Englisch, Slowenisch und Kroatisch eine große Auswahl geboten“, so seine Begründung. „Durch jede weitere angebotene Sprache entstehen der öffentlichen Hand nicht argumentierbare Kosten in fünfstelliger Höhe.“
der Ablegung des theoretischen MultipleChoice-Tests in einer Fremdsprache ist laut Verkehrsministerium weder im Führerscheingesetz noch in der Fahrprüfungsverordnung vorgesehen. Im Staatsvertrag von 1955 wur- de aber den slowenischen und kroatischen Minderheiten das Recht auf Verwendung ihrer Sprache eingeräumt. Die Möglichkeit, die Prüfung in englischer oder türkischer Sprache abzulegen, beruhte bisher „lediglich auf einem Entgegenkommen“, hieß es aus dem Ministerium. Angebote auf Türkisch würden andere Bevölke- rungsgruppen diskriminieren, die sich auf Arabisch oder Russisch prüfen lassen möchten.
Im Herbst werden nun neue Fragenkataloge sowie Lehrmittel erstellt, die ab 2019 zum Einsatz kommen sollen. Dabei geht es um den Relaunch der Führerscheinfragen für die Klassen C, D, E und F.
Auf Kritik stößt die geplante Änderung bei Verkehrsexperten. So bemängelte Martin Hoffer vom ÖAMTC: Die Führerscheinprüfung sei nicht Werkzeug der Integration, es müsse vielmehr die Verkehrssicherheit sichergestellt werden. Unterstützung erhielt Hofer vom Verein APC, der die Interessen der Wiener Fahrschullehrer und Prüfer vertritt: „Dadurch wird es bei praktischen Prüfungen viel leichter sein, mit türkischstämmigen Kandidaten zu kommunizieren.“
Die Prüflinge werden dann dazu neigen, die
Fragen einfach auswendig zu lernen, ohne sich mit dem Inhalt
auseinanderzusetzen.