Gutachten falsch: Opfer unter Verdacht
Durch Fehler bei Ermittlung der Brandursache geriet Klagenfurter ins Visier der Justiz. Er kämpfte drei Jahre lang um sein Recht.
Drei Jahre lang kämpfte der Klagenfurter Michael Wilhelmer nach einem Brand in seiner Mietwohnung um sein Recht. Aufgrund falscher Schlussfolgerungen eines Sachverständigen hinsichtlich der Brandursache wurde gegen den 42-Jährigen nicht nur ein Strafverfahren eingeleitet, er erlitt letztlich auch einen finanziellen Schaden.
„Der Sachverständige hat durch sein falsches Gutachten eine unschuldige Person dem Verdacht einer strafbaren Handlung ausgesetzt. Das ist ein Skandal“, sagt sein Anwalt Farhad Paya. „Ein Glück, dass die Wahrheit herausgekommen ist.“
Im Oktober 2015 kam es in der Mietwohnung in Klagenfurt zu einem Brand. Wilhelmer wurde bewusstlos auf dem Boden liegend von den Einsatzkräften aufgefunden. Er erlitt eine starke Rauchgasvergiftung. Es bestand akute Lebensgefahr. Mehrere Tage lang lag er in der Uniklinik in Graz im künstlichen Tiefschlaf.
Brandermittler des Landeskriminalamtes und ein von der Staatsanwaltschaft bestellter Sachverständiger kamen zu dem Schluss, dass Wilhelmer den Brand mit einer Zigarette verursacht hätte. Es wurden gegen ihn Ermittlungen wegen „Fahrlässiger Herbeiführung einer Feuersbrunst“geführt. Das Delikt ist mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr bedroht. „Ich habe immer gesagt, dass ich nicht geraucht habe. Aber man hat mir nicht geglaubt, weder der ermittelnde Polizeibeamte noch die Versicherung“, sagt Wilhelmer.
der Kriminalpolizei und des Gutachters hatte auch zur Folge, dass die Haushaltsversicherung vorerst eine Entschädigungsleistung ablehnte. Durch den Brand erlitt Wilhelmer einen geschätzten Schaden von rund 32.000 Euro. Nach langwierigen Verhandlungen gelang Paya ein außergerichtlicher Vergleich mit der Versicherung in Höhe von knapp 20.000 Euro.
Ende 2017 beauftragte dann das Gericht im Zuge des Zivilverfahrens den langjährigen Leiter der Brandgruppe des Landeskriminalamtes Johann