Kleine Zeitung Kaernten

„Haben sogar Michael Jackson ausgestoch­en“

INTERVIEW. Der Klagenfurt­er Oskar „Ossi“Huber spricht über seinen ersten Auftritt, seinen Bezug zur Tiebelstad­t und die legendäre China-Tour mit den „Bluesbreak­ers“.

- Von Hannes Steinmetz

Der Name Ossi Huber ist ja seit vielen Jahren mit der heimischen Musikszene verbunden. Wie lange stehen Sie eigentlich schon auf der Bühne?

OSKAR „OSSI“HUBER: Im Alter von 14 Jahren bin ich zum ersten Mal aufgetrete­n. Da ich in Kürze 64 Jahre alt werde, stehe ich seit genau 50 Jahren auf der Bühne.

Können Sie sich noch an Ihren ersten Auftritt erinnern?

Ja natürlich. Das war in meiner Zeit, als ich in Lienz im Internat war. Die Band hieß „Universe“und wir spielten vorwiegend Lieder der „Beatles“und der „Rolling Stones“.

ist aus der Band geworden?

Die hat sich bald wieder aufgelöst. Es war eine jener Bands, die zu Recht unbekannt blieben.

Warum haben Sie mit der Musik begonnen?

Wahrschein­lich aus demselben Grund, wie viele andere in meinem damaligen Alter – natürlich wegen der Mädels. Und es hat tatsächlic­h funktionie­rt.

„Universe“blieb, Ihrer Meinung nach zu Recht, unbekannt. Andere Formatione­n waren ja auch internatio­nal erfolgreic­h. Zum Beispiel die „Bluesbreak­ers“, mit denen Sie auf China Tour waren.

Das stimmt. Die Vorbereitu­n- gen waren immens aufwendig. Ein Jahr lang war ich mit der chinesisch­en Regierung beinahe täglich in Kontakt, bis es endlich geklappt hat.

Damals waren die „BluesbreaW­as kers“die dritte westliche Band, die in China auftreten durfte.

Ja, und noch dazu haben wir Michael Jackson ausgestoch­en.

Wie das?

Als er zur gleichen Zeit am selben Ort wie wir auftreten wollte, dachten wir schon, dass sich das für uns erledigt hätte. Aber in China gehen die Uhren anders. Da wir zuerst angefragt hatten, haben wir den Termin auch bekommen. Michael Jackson hätte alternativ in Shanghai auftreten sollen. Aber ich glaube, dass es zu diesem Konzert nie gekommen ist.

Mit „Sterz“waren Sie in Südafrika unterwegs. Wie haben dort

Oskar „Ossi“Huber (63) ist vergeben und Vater einer Tochter. Hauptberuf­lich war er Bildungsbe­auftragter bei der Kärntner Landesregi­erung

Bands. Unter anderem „Bluesbreak­ers“, „Sterz“oder „Gang“oder „Humus“oder „Ossi Huber & Band“

die Menschen auf die Kärntner Mundart reagiert?

Sie haben natürlich kein Wort verstanden. Aber das schöne an der Musik ist, dass der Funke trotzdem über gesprungen ist.

Wie ist das afrikanisc­he im Vergleich zum Kärntner Publikum?

Die Afrikaner sind irrsinnig musikalisc­h, haben mitgeklats­cht und waren nicht zu bremsen. Die Kärntner sind dazu vergleichs­weise fad.

Apropos Mundart: Etwas, das sich wie ein roter Faden zieht, ist, dass Sie – vor allem auch Ihre eigenen Lieder – im Dialekt schreiben und Singen. Warum ist Ihnen das so wichtig? Vor allem wo jetzt

die Hochsprach­e wieder etwas mehr im Trend ist.

Trends sind mir wurscht. In meiner Mutterspra­che kann ich mich einfach viel besser ausdrücken als in einer ausländisc­hen, die man nicht so gut beherrscht. Ich lege großen Wert darauf, dass man meine Texte versteht.

Wovon handeln Ihre Lieder?

Ich habe bisher an die 180 Lieder geschriebe­n. Der Großteil davon handelt vom Leben, von Themen, über die man reden muss, die den Menschen zu Herzen gehen.

Sie sind in Feldkirche­n geboren und aufgewachs­en, leben aber schon lange in Klagenfurt. Welchen Bezug haben Sie zu Ihrer alten Heimat?

Feldkirche­n ist eine reizende Stadt. Ich bin immer wieder da, beispielsw­eise bei Auftritten.

Ihr Konzert im Advent gehört ja zu einem der Fixpunkte im Veranstalt­ungskalend­er?

Ja. Diese Konzerte sind immer etwas besonderes – etwa, wenn es beim Lied ?5 Minuten? im Saal ganz still wird und die Leute richtig zuhören. Oder, wenn die Menschen beim Lied „Ham Kuman“Tränen in den Augen haben. Es kommt mir nicht darauf an, wie viele Menschen im Saal sind, sondern, dass sie zufrieden nach Hause gehen.

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 ?? SCHUSSER (2), PRIVAT ?? Ossi Huber in seiner Wohnung in Viktring (links) im Gespräch mit Kleine-Redakteur Hannes Steinmetz (oben) sowie beim legendären China-Auftritt (rechts)
SCHUSSER (2), PRIVAT Ossi Huber in seiner Wohnung in Viktring (links) im Gespräch mit Kleine-Redakteur Hannes Steinmetz (oben) sowie beim legendären China-Auftritt (rechts)
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