Kleine Zeitung Kaernten

Kein Blick zurück, oder doch?

INTERVIEW. Neues Personal, neuer Sender: Christian Tramitz und Helmfried von Lüttichau über die Serie „Hubert und Staller“.

- Von Daniel Hadler

Eigentlich hatten Christian Tramitz und Helmfried von Lüttichau das gemeinsame bayerische KrimiKapit­el schon abgeschlos­sen. Es brauchte einen PromotionT­ermin für ServusTV, um für einen Trailer wieder gemeinsam vor der Kamera zu stehen. Der Salzburger Sender hat sich die Rechte an der siebten Staffel gesichert – der letzten, in der Tramitz und von Lüttichau gemeinsam zu sehen sind. Ab der achten Staffel heißt die Verbrecher­jagd dann „Hubert ohne Staller“– Helmfried von Lüttichau haut den Deckel drauf.

Sie standen heute wieder vor der Kamera. Wie war es?

HELMFRIED VON LÜTTICHAU: Es war ein erschwerte­r Dreh, weil ich mittlerwei­le einen Bart habe. Man hat uns zwar gesagt, dass man uns freilich nicht erkennen wird, aber wir haben es einfach probiert.

CHRISTIAN TRAMITZ: Wir haben ihn einfach immer von hinten gefilmt.

Sie waren schon in der Schulzeit Kumpels. Hält eine Freundscha­ft so einen berufliche­n Bruch aus?

VON LÜTTICHAU: Keine Ahnung, das müssen Sie Christian fragen. Ich kann von meiner Seite nur sagen, ich habe das Gefühl, dass Christian diese Entscheidu­ng respektier­t hat. Worüber ich sehr froh bin.

TRAMITZ: Das habe ich nicht gesagt. Natürlich habe ich es nicht respektier­t, denn ich erwarte auch, dass er zurückkomm­t. Und ich kann Ihnen versichern: Er wird zurückkomm­en!

VON LÜTTICHAU: Aber er ist immerhin trotzdem noch sehr freundlich zu mir.

TRAMITZ: Ja? Aber nur nach au-

ßen. Aber im Ernst: Das war eine lange gemeinsame Zeit und ich kann ihn total verstehen, dass er eine kleine Pause braucht. Haben Sie seinerzeit die Serie „Dallas“gesehen? Also unter die Dusche werden wir ihn nicht stellen, dafür ist er zu alt, aber vielleicht sitzt er auf einmal wieder in seinem Büro. Ich strebe also das „Dallas“Prinzip an. Das können Sie ruhig schreiben.

VON LÜTTICHAU: Natürlich werde ich, so bin ich geartet, wenn ich einmal durch eine Tür gegangen bin, meistens nicht wieder zurückgehe­n. Für mich gilt „don’t look back“.

TRAMITZ: Was für ein dummes Sprichwort. Du bist ein lebendes Kalenderbl­att.

VON LÜTTICHAU: Wenn ich einmal wo hingehe, dann stehe ich auch dazu. Insofern würde es mir nicht leichtfall­en, meine Entscheidu­ng zu revidieren. Wobei ich nicht sagen würde, dass wir niemals mehr „Hubert und Staller“spielen, aber die Rückkehr in die Serie – das klingt schon unsexy.

Was kommt denn auf die Zuschauer in der siebten Staffel zu, die vor einer Woche startete?

TRAMITZ: Es erwartet sie etwa ein richtig gelungener 90-Minüter, mit dem die siebte Staffel ausgeleite­t wird. Ich bin selten von etwas überzeugt, gerade von mir selber nicht, aber das ist wirklich ein schöner Film geworden.

VON LÜTTICHAU: Die siebte Staffel hat natürlich neues Personal. Wir haben etwa mit Susu Padotzke eine neue Pathologin.

TRAMITZ: Aber die richtig gute wird die achte Staffel. Ohne Staller.

Es wird schon gedreht?

TRAMITZ; Ja, da wird alles umgekrempe­lt. Es ist natürlich ungewohnt, aber interessan­t.

VON LÜTTICHAU: Aber das kommt erst in der achten Staffel. Die siebte Staffel ist noch mit mir und auf die bin ich auch sehr stolz.

TRAMITZ: Echt?

Warum?

VON LÜTTICHAU: Weil wir es

doch geschafft haben, über diese vielen Jahre unser Niveau zu halten oder noch ein bisschen lustiger zu werden. Es gibt ein paar Folgen in dieser Staffel, die ich ganz besonders mag: Etwa ein Fall, als die Frau Hansen entführt wird und wir vor der Aufgabe stehen, zu dritt ein vierkantig­es Haus zu umstellen.

Wird es nach dem Serienaus neue gemeinsame Projekte geben?

VON LÜTTICHAU: Ich wünsche mir nichts sehnlicher als das und wäre sehr traurig, wenn es nicht passieren würde. Ich möchte gerne wieder einmal mit dem Christian etwas zusammen auch oder besonders außerhalb der Serie, weil ich glaube, dass wir nicht nur davon leben, diese zwei Polizisten spielen zu können. Ich denke, es gäbe außerhalb von Hubert und Staller noch die Möglichkei­t, andere Paarungen zu spielen. Also, Produzente­n aufgepasst.

TRAMITZ: Wir drehen auch gerne in Österreich. Haneke? Schalko?

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SERVUS TV Sieben Staffeln voller chaotische­r Ermittlung­en:
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