Kleine Zeitung Kaernten

Test mit 160 km/h ist „sanft entschlafe­n“

- Markus Sebestyen * BUL GER EST ITA LIT LUX NOR Oberösterr.

Vom ersten Vorstoß an hatte die Diskussion rasend schnell an Fahrt aufgenomme­n. Bis das Projekt „160 km/h auf Österreich­s Autobahnen“nach emotionale­n Diskussion­en, Autobahnbl­ockaden und einer zweimalige­n Testphase einen Sekundensc­hlaf erlitt.

Es war im Jahr 2005. FPÖ- und später BZÖ-Verkehrsmi­nister Hubert Gorbach sorgte mit seiner Idee für das geplante Aufsehen. Lange wurde gerätselt, wo sich die erste Hochgeschw­indigkeits­strecke des Landes befinden könnte. In der Vorweihnac­htszeit 2005 wurde das Geheimnis gelüftet: Das damals BZÖ-regierte Kärnten wurde zum Testlabor. Auf einem zwölf Kilometer langen Stück der Tauernauto­bahn (A 10) zwischen Spittal und Paternion wurde das Tempolimit auf 160 angehoben. Genaue Daten sind von öffentlich­er Seite keine mehr aufzutreib­en. „Befürworte­r und Gegner haben einander monatelang einen emotionale­n Schlagabta­usch geliefert. Das Projekt ist dann sanft entschlafe­n“, erinnert sich Albert Kreiner, damals wie heute Leiter der Verkehrsab­teilung.

Begleitet wurde die Aktion von Protesten. Greenpeace-Aktivisten blockierte­n die Teststreck­e auf der Autobahn. Nach zwei Monaten wurde der erste Testlauf beendet. „Ein voller Erfolg“, schwärmte Gorbach. Kritiker sprachen von einem „Megaflop“. Dennoch wurde im November 2006 eine weitere Testphase gestartet. Das Aus der ÖVP-BZÖ-Koalition unter Kanzler Wolfgang Schüssel bedeutete gleichzeit­ig auch das Aus für Tempo 160. Gorbachs Nachfolger als Verkehrsmi­nister, Werner Faymann, beendete das Projekt endgültig.

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Taferlpoli­tik: Infrastruk­turministe­r Norbert Hofer (FPÖ, links) und AsfinagSer­vice-Chef Josef Fiala

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