Kleine Zeitung Kaernten

Brexit verhilft Südtirol zu Pass

Khol bringt Doppelpass für Brexit-Österreich­er ins Spiel.

- Michael Jungwirth

Mit einer neuen Variante wartet der frühere Nationalra­tspräsiden­t, Verfassung­srechtler und ehemalige Hofburg-Kandidat Andreas Khol in der Debatte über eine Doppelstaa­tsbürgersc­haft für Südtiroler auf. Khol, gebürtiger Tiroler und ausgewiese­ner außenpolit­ischer Experte, schließt im Gespräch mit der Kleinen Zeitung nicht aus, dass Österreich sein Staatsbürg­erschaftsr­echt nach dem Ausscheide­n Großbritan­niens aus der EU ändern werde. „Wenn es zu einem harten Brexit kommt, wird die Regierung den in Großbritan­nien lebenden Österreich­ern ohnehin die Möglichkei­t einer Doppelstaa­tsbürgersc­haft einräumen müssen.“Im Zuge der Änderung könnte man dann auch den Südtiroler­n einen Doppelpass anbieten, so Khol, allerdings unter einer Bedingung: „Das muss in einem europäisch­en Geist erfolgen, also im Einvernehm­en mit Rom, aber auch mit Bozen und Innsbruck.“

Rund 25.000 Österreich­er leben in Großbritan­nien. Sollte es zu keiner Regelung zwischen Brüssel und London (harter Brexit) kommen, könnten sich die auf der Insel lebenden Auslandsös­terreicher gezwungen sehen, die britische Staatsbürg­erschaft anzunehmen, um in Großbritan­nien verbleiben zu können und auf wohlerworb­ene Rechte nicht verzichten zu müssen. Nach heimischem

Recht müssen Österreich­er, die eine fremde Staatsbürg­erschaft annehmen, ihren rot-weiß-roten Pass zurücklege­n.

In Koalitions­kreisen in Wien verweist man auf das Regierungs­programm, das ausdrückli­ch eine Doppelstaa­tsbürgersc­haft für drei Gruppen in Erwägung zieht: Südtiroler, die Nachfahren der NS-Opfer sowie in Großbritan­nien lebende Österreich­er. Im Einvernehm­en mit Rom: Andreas Khol

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