Ex-Pächter ist in Privatkonkurs
Karl Michael Walluschnig war bis April dieses Jahres Wirt auf der Klagenfurter Hütte. Schulden belaufen sich auf 88.000 Euro.
Mit einem Posting auf seiner Facebook-Seite sorgte Karl Michael Walluschnig Ende März für Aufhorchen. Darin lud der damalige Wirt der Klagenfurter Hütte alle Freunde und Stammgäste zu einer Abschiedsparty am 8. April ein. „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, war im Posting zu lesen.
Gestern gab der Alpenländische Kreditorenverband bekannt, dass der nunmehrige ExPächter des beliebten Ausflugszieles in Privatkonkurs ist. Die Passiva belaufen sich auf rund 88.000 Euro. Rund 20 Gläubiger sind vom Schuldenregulierungsverfahren betroffen. Als Insolvenzgründe werden ein anhängiger Rechtsstreit und dadurch bedingte Umsatzeinbußen angeführt. Laut dem Alpenländischen Kreditorenverband strebt Walluschnig eine Ent-
schuldung im Rahmen eines Zahlungsplanes an.
Der gebürtige Villacher begann die Geschicke der auf 1664 Meter gelegenen Hütte im Jänner des Vorjahres zu lenken. Mitte Oktober kam es dann zum Paukenschlag: Aufgrund eines Wanzenbefalls hatte der Klagenfurter Alpenverein, der Eigentümer der Hütte, den vorzeitigen Saisonschluss angeordnet. Walluschnig verstand die Welt nicht mehr: „Die Wanzen gibt es schon ewig und jetzt kann man diese Maßnahme nicht um eine Woche verschieben?“, sagte er damals. Ende Oktober wurde mit der Vergasung der Wanzen begonnen. Dafür musste die Hütte von einer deutschen Spezialfirma mit einem Zelt verhüllt werden.
Aufgrund des Nächtigungsstopps bezifferte Walluschnig im November den entstandenen Schaden mit „mindestens 50.000 Euro“. Eine Summe, die für Karl Selden, den Vorsitzenden des Alpenvereins, nicht nachvollziehbar war: „Er hat Schadenersatzforderungen in einer Höhe gestellt, die weder schlüssig noch nachvollziehbar sind. Und auch nicht belegt wurden.“
Walluschnig war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.