Autofahrer werden von „Kissen“ausgebremst
Damit der selbstfahrende Bus in Pörtschach freie Fahrt hat, wird neue Maßnahme zur Geschwindigkeitsreduktion getestet.
Zum besonderen Erlebnis ist die Pörtschacher Ortseinfahrt auf Höhe Wienerroither für Autofahrer geworden. Mitten auf der Kärntner Straße liegt ein sogenanntes Berliner Kissen. Allerdings bedeckt es die beiden Fahrspuren nicht ganz. Rund 80 Zentimeter zum Fahrbahnrand sind frei. Der Lokalaugenschein zeigt: Wer mit den an dieser Stelle erlaubten 50 km/h über das Hindernis fährt, dessen Räder heben auf einer Seite sichtbar ab. Viele, die das Hindernis rechtzeitig sehen, kurven zwischen der Gehsteigkante und dem Kissen durch, was sich ganz knapp ausgeht. Das auf der mittleren Sperrlinie liegende Hindernis soll motorisierte Verkehrsteilnehmer noch bis zum Herbst einbremsen. „Sonst braucht der autonom fahrende Bus, dessen Autopilot aus Sicherheitsgründen immer ewig wartet bis die stark befahrene Landesstraße frei ist, zu lange beim Ausfahren“, begründet Albert Kreiner, Leiter der Abteilung 7 des Landes Kärnten für Wirtschaft, Tourismus und Mobilität die mehrere Zentimeter hohe Straßenauflage. Sie wurde zu Testzwecken ausgelegt. „Wir werden messen, wie hoch der Rückgang der Geschwindigkeit ist und auch, wie viel Lärm das Kissen bringt. Denn Bodenschwellen sind recht laut“, sagt Kreiner.
Viele Autofahrer dürften die Hinweistafeln zwischen den Schildern mit „Zimmer frei“, der mit Kreide aufgemalten tagesaktuellen Menüliste, dem Werbebanner für das Pritschitzer Feuerwehrfest übersehen.
„Am Anfang gab es Beschwerden. Die Gemeinde wurde nicht einbezogen, da es sich um eine Bundesstraße handelt. Wir als Gemeinde fordern seit Jahren eine Temporeduktion auf 30 km/h oder eine Begegnungszone wie in Velden“, sagt Pörtschachs Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (ÖVP).