Erdo˘gan: „Ich küsse seine Augen“
Der Fall um den vom deutschen Nationalteam zurückgetretenen Mesut Özil sorgt weiterhin für erheblichen Gesprächsstoff. Der türkische Präsident Recep Erdog˘an erklärte, mit dem Fußballstar telefoniert zu haben. „Ich habe mit Mesut gesprochen. Seine Haltung in der Erklärung ist komplett patriotisch.“Die Deutschen könnten nicht akzeptieren, dass Özil für ein Foto mit ihm posiert habe. „Man kann diese rassistische Haltung gegenüber diesem jungen Mann nicht hinnehmen, der so viel Schweiß für die deutsche Nationalmannschaft vergossen hat“, sagte Erdog˘an. „Ich küsse seine Augen.“Unterdessen haben sich zahlreiche multikulturelle Kicker zu Wort gemeldet. Frankreichs Karim Benzema, der algerische Wurzeln hat, erklärte: „Treffe ich, bin ich Franzose. Treffe ich nicht, bin ich Araber.“Belgiens WM-Star Romelu Lukaku schrieb in einem Beitrag für das Sportportal „The Players’ Tribune“: „Wenn es gut lief, las ich Artikel und sie nannten mich Romelu Lukaku, den belgischen Stürmer. Wenn es nicht gut lief, nannten sie mich Romelu Lukaku, den belgischen Stürmer kongolesischer Herkunft.“
Nach dem WM-Spiel gegen Deutschland war der türkischstämmige Schwede Jimmy Durmaz (er hatte das zum entscheidenden KroosFreistoß führende Foul begangen) in den sozialen Medien heftig attackiert worden. Seine Teamkollegen erklärten sich mit Durmaz solidarisch. „Wir stehen füreinander ein“, sagte Stürmer Marcus Berg.