Der VSV hatte keine andere Wahl
Für Stürmer Felix Maxa (20) musste der VSV tief in die Tasche greifen und Ausbildungskosten überweisen. Piche ist für die Villacher außer Reichweite.
Im Sommer werden manche Eishockey-Transfers kritisch betrachtet. Als erster plausibler Anhaltspunkt, um das Können zu messen, eignen sich Tore oder Torvorlagen. Das kann ein wichtiger Baustein für die Kaderzusammenstellung sein. Muss es aber nicht. Für den VSV war es nach der vergangenen Saison wichtig, eine glaubhafte Kurskorrektur vorzunehmen und ein Gefüge entstehen zu lassen. Das war in der Vergangenheit, wie es sich später bestätigte, nicht immer der Fall. Heuer hat der neue mächtige Mann, Trainer und Sportdirektor Gerhard Unterluggauer, ein heikles Versprechen abgegeben. „Maximal acht Imports“, tönte er. Der Abgang beider Torhüter erleichterte es ihm, nachträglich zu ergänzen: „Plus ein Goalie.“
Es war eine Herkules-Aufgabe, der sich der ehemalige Verteidiger angesichts des stets knappen Budgets gestellt hatte. Mittlerweile hinterlässt sein Konstrukt einen durchdachten Eindruck. Felix Maxa war die letzte österreichische Verpflichtung. Zwei Imports (Verteidiger und Stürmer) fehlen noch. Die Kabine ist aber bei Weitem nicht voll. „Ich warte noch unser internes Try-out ab und möchte zwei, drei jungen Spielern die Chance geben“, verrät Unterluggauer. Maxa, voraussichtlich Drittlinien-Center, soll ein Wunschspieler gewesen sein. Der 20-Jährige, der vergangene Saison von den Vienna Capitals nach Villach verliehen ist, war auf den ersten Blick jedoch kein Schnäppchen. 30.000 Euro Ausbildungskosten mussten nach Wien überwiesen werden. Die Investition könnte sich jedoch bald rechnen (Drei-Jahres-Vertrag).
Aus der Draustadt ist zu hören, dass die Capitals, wo Maxa im Vorjahr überhaupt nicht zum Einsatz gekommen war, nicht von ihrer Forderung abzubringen gewesen sind. So soll der Transfer von Jamie Fraser zum VSV für großen Unmut in Ka-
Wir glauben an das Potenzial des Spielers. Deshalb haben wir Felix Maxa
nach Villach geholt. Wir hoffen, dass er seine Chance nützt.
Gerhard Unterluggauer,
VSV-Trainer
gran gesorgt haben. ÖEHVTeamchef Roger Bader wird es jedenfalls freuen, dass ein weiterer Österreicher einen Fixplatz in der legionärsdurchfluteten EBEL erhalten hatte.
Apropos Legionäre: Eine Absage erteilte Unterluggauer den Gerüchten, wonach Ex-Linzer Sebastien Piche zum VSV wechseln wird. „Er ist kein Thema und war auch nie ein Thema. Piche ist für uns einfach nicht leistbar. Oft herrschen auf dem Markt Gehaltsvorstellungen, die sind fern von unserer Realität.“Den Verteidiger wird es ins Ausland ziehen.
Die ersten VSV-Imports werden übrigens in den nächsten Tagen nach Villach übersiedeln. Den Abschluss bildet Dan Bakala am 31. August. Für Unterluggauer war es wichtig, dass die Mannschaft den ersten öffentlichen Termin auf dem Villacher Kirchtag geschlossen wahrnimmt. „Damit sich alle in lockerer Atmosphäre kennenlernen“, sagt der 41-Jährige schmunzelnd.