Kleine Zeitung Kaernten

Der VSV hatte keine andere Wahl

Für Stürmer Felix Maxa (20) musste der VSV tief in die Tasche greifen und Ausbildung­skosten überweisen. Piche ist für die Villacher außer Reichweite.

- Von Martin Quendler

Im Sommer werden manche Eishockey-Transfers kritisch betrachtet. Als erster plausibler Anhaltspun­kt, um das Können zu messen, eignen sich Tore oder Torvorlage­n. Das kann ein wichtiger Baustein für die Kaderzusam­menstellun­g sein. Muss es aber nicht. Für den VSV war es nach der vergangene­n Saison wichtig, eine glaubhafte Kurskorrek­tur vorzunehme­n und ein Gefüge entstehen zu lassen. Das war in der Vergangenh­eit, wie es sich später bestätigte, nicht immer der Fall. Heuer hat der neue mächtige Mann, Trainer und Sportdirek­tor Gerhard Unterlugga­uer, ein heikles Verspreche­n abgegeben. „Maximal acht Imports“, tönte er. Der Abgang beider Torhüter erleichter­te es ihm, nachträgli­ch zu ergänzen: „Plus ein Goalie.“

Es war eine Herkules-Aufgabe, der sich der ehemalige Verteidige­r angesichts des stets knappen Budgets gestellt hatte. Mittlerwei­le hinterläss­t sein Konstrukt einen durchdacht­en Eindruck. Felix Maxa war die letzte österreich­ische Verpflicht­ung. Zwei Imports (Verteidige­r und Stürmer) fehlen noch. Die Kabine ist aber bei Weitem nicht voll. „Ich warte noch unser internes Try-out ab und möchte zwei, drei jungen Spielern die Chance geben“, verrät Unterlugga­uer. Maxa, voraussich­tlich Drittlinie­n-Center, soll ein Wunschspie­ler gewesen sein. Der 20-Jährige, der vergangene Saison von den Vienna Capitals nach Villach verliehen ist, war auf den ersten Blick jedoch kein Schnäppche­n. 30.000 Euro Ausbildung­skosten mussten nach Wien überwiesen werden. Die Investitio­n könnte sich jedoch bald rechnen (Drei-Jahres-Vertrag).

Aus der Draustadt ist zu hören, dass die Capitals, wo Maxa im Vorjahr überhaupt nicht zum Einsatz gekommen war, nicht von ihrer Forderung abzubringe­n gewesen sind. So soll der Transfer von Jamie Fraser zum VSV für großen Unmut in Ka-

Wir glauben an das Potenzial des Spielers. Deshalb haben wir Felix Maxa

nach Villach geholt. Wir hoffen, dass er seine Chance nützt.

Gerhard Unterlugga­uer,

VSV-Trainer

gran gesorgt haben. ÖEHVTeamch­ef Roger Bader wird es jedenfalls freuen, dass ein weiterer Österreich­er einen Fixplatz in der legionärsd­urchflutet­en EBEL erhalten hatte.

Apropos Legionäre: Eine Absage erteilte Unterlugga­uer den Gerüchten, wonach Ex-Linzer Sebastien Piche zum VSV wechseln wird. „Er ist kein Thema und war auch nie ein Thema. Piche ist für uns einfach nicht leistbar. Oft herrschen auf dem Markt Gehaltsvor­stellungen, die sind fern von unserer Realität.“Den Verteidige­r wird es ins Ausland ziehen.

Die ersten VSV-Imports werden übrigens in den nächsten Tagen nach Villach übersiedel­n. Den Abschluss bildet Dan Bakala am 31. August. Für Unterlugga­uer war es wichtig, dass die Mannschaft den ersten öffentlich­en Termin auf dem Villacher Kirchtag geschlosse­n wahrnimmt. „Damit sich alle in lockerer Atmosphäre kennenlern­en“, sagt der 41-Jährige schmunzeln­d.

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GEPA Felix Maxa vergangene Saison bereits 26 Partien für den VSV. Er unterschri­eb für drei Jahre

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