Wunderbares Zusammenspiel
Emmanuel Tjeknavorian und Maximilian Kromer begeisterten.
Wenn der junge Wiener Geiger Emmanuel Tjeknavorian die Finger auf seiner Stradivari tanzen und die Saiten singen lässt, ereignet sich Musik im perfekten Einklang von Sinnlichkeit und Vernunft, Inhalt und Form. Er vermochte auch in der Stiftskirche von Ossiach das Wesen von Musik freizulegen und erntete dafür jubelnden Beifall. Wunderbar im Zusammenspiel mit Maximilian Kromer realisierte er ein eingängiges Programm, beginnend mit den „Drei Romanzen“von Clara Schumann. Mit der hochromantischen Sonate zeichnete sich ab, was für den Abend zu erwarten war: artikulatorischer Nuancenreichtum und die genaue Gestaltung von Phrasen, getragen vom seidigen, warmen Ton der Geige.
Dazu die Begleitung eines sensiblen Pianisten, der in der sprudelnden als auch in den polternden Passagen das Instrument an sich hielt und in langgliedrigen Melodienverläufen brillierte. Bei der F.A.E.Sonate („Frei aber einsam“), einer Gemeinschaftskomposition von Robert Schumann, Al- bert Dietrich und Johannes Brahms, schwelgten die Interpreten, dem heterogenen Werk entsprechend, in Melancholie und gleichermaßen in kontrollierter Expressivität. Eine Qualität, die Tjeknavorian in der spätimpressionistischen Solosonate von Eugène Ysaÿe mit Trillerketten, Flageoletts und linkshändigen Pizzicati exzellent ausspielen konnte. Emotion und Virtuosität pur gab es bei drei bekannten Ungarischen Tänzen von Brahms.