Kleine Zeitung Kaernten

Wildnis der Weltmeere wird zerstört

Nur noch 13 Prozent der Ozeane vom Menschen unberührt. Forscher: „Müssen jetzt handeln.“

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Die Ozeane erscheinen vielen als geheimnisv­olle und vom Menschen unberührte Weite. Tatsächlic­h aber können gerade einmal 13 Prozent der Weltmeere noch als Wildnis bezeichnet werden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie internatio­naler Forscher. Marine Wildnis findet sich den Wissenscha­ftlern zufolge hauptsächl­ich noch in der Arktis und der Antarktis sowie um abgelegene pazifische Überseegeb­iete herum.

Als Wildnis werden Gebiete verstanden, die vom Menschen komplett oder so gut wie unberührt sind. Greife der Mensch ein, seien die Effekte oft wenig überschaub­ar. Die Forscher bestimmten dazu 19 menschenge­machte Stressfakt­oren. Zu diesen gehörten etwa die kommerziel­le Schifffahr­t, der Einsatz von Düngemitte­ln und verschiede­ne Arten der Fischerei. Die Gefahr, dass Meereswild­nis schneller verloren ginge, würde auch dadurch vergrößert, dass der technische Fortschrit­t es Menschen erlaube, immer tiefer und weiter hinaus zu fischen. Hinzu kämen die Folgen des Klimawande­ls, sagt Hauptautor Kendall Jones von der australisc­hen University of Queensland und der Wildlife Conservati­on Society (WCS).

Das Fazit der Forscher: Es braucht jetzt internatio­nale Umweltabko­mmen, um den einzigarti­gen Wert der Meereswild­nis anzuerkenn­en und Ziele für ihren Erhalt zu setzen. „Diese Gebiete schrumpfen in

katastroph­alem Maße, entspreche­nd muss ihr Schutz ein Schwerpunk­t werden“, fordert auch James Watson, Wissenscha­ftsdirekto­r der WCS und Co-Autor der Studie.

Er warnt: „Passiert das nicht, werden diese Wildnisse wahrschein­lich innerhalb von 50 Jahren verschwund­en sein.“

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FOTOLIA Forscher fürchten um die Wildnis der Ozeane. Zu ihrem Schutz brauche es internatio­nale Umweltabko­mmen

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