Der lange Weg zurück
Die Wiener Großklubs wollen in der neuen Bundesliga eine tragende Rolle spielen. Die Austria baut auf neuem Stadion und Teamgeist auf, Rapid auf den Leistungen der letzten Saison.
Sie war schon beinah demütigend für die Wiener Fußballseele, die vergangene Saison der heimischen Bundesliga. Rapid hat sich wenigstens noch mit Platz drei der Blamage entzogen, aber die Austria musste mit Rang sieben ein Desaster in Kauf nehmen. Mit der Reform sollen auch die Großklubs der Bundeshauptstadt den nötigen Kick bekommen, um nach mageren Jahren wieder an die bessere alte Zeit an- schließen zu können. Nicht nur Salzburg, sondern auch Sturm hat zuletzt Grün-Weiß und Violett blass aussehen lassen. Dass gleich fünf Spieler von Graz nach Wien abgezogen wurden, sorgt für zusätzliche Brisanz in der heute startenden neuen Saison. Und die Eröffnung ist der Wiener Austria vorbehalten, die im funkelnagelneuen eigenen Stadion mit dem Match gegen Aufsteiger Wacker Innsbruck ab 20.45 Uhr eine neue Ära einleiten will.
Die Zuversicht ist groß, denn die noch relativ jungen Altlasten sollen beseitigt sein im Lager der „Veilchen“. „Wir haben die vergangene Saison völlig verarbeitet“, behauptet Trainer Thomas Letsch, der sich bezüglich der Ziele aber noch etwas zurückhaltend gibt. „International dabei zu sein“, wird jedoch bei aller Bescheidenheit als „Minimalziel“ausgegeben. Weniger zu propagieren käme einer Bankrotterklärung gleich, nachdem personell total aufgeräumt wurde. Der frühere Akademieleiter Ralf Muhr ist nun technischer Direktor, Franz Wohlfahrt als Sportdirektor Geschichte. AG-Vorstand Markus Kraetschmer hatte die Veränderungen als „notwendig“bezeichnet.
Im nunmehr eigenen Stadion sollen frische Kräfte freigesetzt werden. Ähnliche Anlaufprobleme, wie sie Rapid in der neuen Arena vorfand, werden bei der Austria nicht befürchtet. „Ein neues Stadion schießt noch keine Tore, aber es wird eine ganz andere Atmosphäre, da muss es uns gelingen, Begeisterung zu schaffen“, sagt Letsch, der die Spielausrichtung seiner Elf auf jeden Fall „offensiv“anlegen will. „Ohne Ballbesitz geht es nicht, das muss schon unser Anspruch sein“, schlägt auch Kapitän Alexander Grünwald in diese Kerbe. „Die letzte Saison ist abge-