Klagenfurt schnuppert heute wieder Bundesliga-Luft
Austria Klagenfurt startet im Wörthersee-Stadion gegen Austria Lustenau in die 2. Bundesliga.
zählen sie… leider. Ich ertrage auch schlechte Spiele. Wenn das größere Ganze wieder einmal nichts taugt, versenke ich mich einfach in mich selbst: Auf meiner Novel-to-do (write)-list steht noch, einen Roman über einen wie Günther Golautschnig zu schreiben, über die Höhen und Tiefen einer Karriere und einer Existenz, die vielen enttäuschten Hoffnungen, die kargen Triumphe, die Himmelfahrt ins Nationalteam, der grausige Absturz des Mannes, der noch ein Stellvertreter war, wie es heute keinen mehr gibt. Ein Archetypus! Was für ein großer Stoff für Literatur in diesem Land das wäre! Der Kulturreferent wird mich verstehen: Der ist auch ein Austrianer! uch wenn es die Spieler in der Geiselhaft ihrer Agenten längst vergessen haben: Ihre Aufgabe ist es, Stellvertreter zu sein. Die knallharten Geldmenschen aller Branchen belächeln mich mild-herablassend und halten mich für einen Romantiker. Aber ein Dichter wird doch wohl noch romantisch sein dürfen. Romantisch und renitent.
AAm 25. Juni 2016 war’s, als die Klagenfurter Austria ihr bis dahin letztes Match in der Erste Liga bestritt. Das Ergebnis, ein 0:2 bei Austria Lustenau, spielte keine Rolle mehr. Die Bundesliga verweigerte den Waidmannsdorfern die Lizenz – Zwangsabstieg.
Heute, exakt 762 Tage später, feiern die Klagenfurter um Punkt 19.10 Uhr ihr Comeback in der 2. Liga. Gegner im Wörthersee-Stadion ist – wie damals – die Lustenauer Austria. Die Vorarlberger reisten bereits gestern an. „Wir nehmen die Austria sehr ernst“, verrät Gernot Plassnegger, LustenauTrainer mit Klagenfurt-Vergangenheit. „Ich habe 2007/08 bei Austria Kärnten gespielt, seit damals aber keinen Kontakt mehr in den Süden.“
Die Vorarlberger spielen seit 17 Jahren ununterbrochen in der zweiten Bundesliga. „Die wissen, was zu tun ist“, schiebt Klagenfurt-Trainer Franz Polanz die Favoritenrolle nicht zu Unrecht den Gästen zu. Der Coach rechnet mit einer defensiv eingestellten Lustenauer Mannschaft. „Sie stellt sich gerne hinten rein, spielt schnelle Konter.“Diese gilt es zu unterbinden. Wer dafür sorgen soll, steht großteils fest. Weil für Ousseini Mounpain und Maximiliano Moreira die Arbeitserlaubnis fehlt, rücken Philipp Hütter und Scott Kennedy wieder in die Abwehrkette zu Marc Ortner und Ivan Saravanja. „Sie haben ihre Sache schon im ÖFB-Cup gegen Traiskirchen sehr gut gemacht.“Zwei Positionen im Mittelfeld sind noch offen. Im Zentrum schwankt Polanz zwischen dem defensiveren Patrick Greil und dem offensiveren Daniel Steinwender. Auf der Außenbahn fällt die Entscheidung zwischen Florian Jaritz und Marco Hödl.