„Guardian“: Digital überholt Print
Britisches Medienhaus schreibt aber immer noch rote Zahlen.
Die britische Guardian Media Group, zu der der „Guardian“und der „Observer“gehören, hat erstmals mit digitalen Produkten mehr verdient als mit dem klassischen Printgeschäft. Grund dafür seien neue Nutzer, die ausschließlich für das Digitale bezahlen. Der Geschäftsbericht weist für Digitalprodukte 108,5 Millionen Pfund (122 Millionen Euro) aus, das ist eine Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Einnahmen im Printbereich sind hingegen um zehn Prozent auf 107,5 Millionen Pfund (120,9 Millionen Euro) gesunken.
Insgesamt schreibt der Verlag aber weiterhin rote Zahlen: Zwar seien die operativen Verluste seit 2016 um zwei Drittel gesunken, doch das Minus beträgt weiterhin 19 Millionen Pfund (21 Millionen Euro).
Aber immerhin habe man mittlerweile 570.000 regelmäßige Leser – um 70.000 Leser mehr als im Vorjahr. Geschäftsführer David Pemsel betont, dass das Printgeschäft insgesamt weniger schlecht gelaufen sei als vorhergesagt, dennoch mache Printwerbung weniger als zehn Prozent der jährlichen Einnahmen aus. Er
betonte außerdem, dass man Print so lange behalten würde, wie es die Leser noch wertschätzen würden. In der langfristigen Strategie setze man nicht auf Traffic in sozialen Netzwerken wie Facebook. Man wolle sich vielmehr auf die zehn Millionen regelmäßig wiederkehrenden Online-Nutzer konzentrieren.