Kleine Zeitung Kaernten

Der Villacher Bürgermeis­ter Günther Albel will trotz Verurteilu­ng in der Affäre um die Briefwahl weiter im Amt bleiben.

Villachs Bürgermeis­ter Günther Albel will nach Verurteilu­ng im Amt bleiben. Die Geldstrafe werde er aus eigener Tasche begleichen.

- TRAUSSNIG INTERVIEW. Von Markus Sebestyen

HIch bin der Meinung, dass das, was ich von Anfang an gesagt habe, korrekt war. Ich habe einen Fehler gemacht und meine Schuld eingestand­en. Die Strafe habe ich sofort angenommen und werde sie aus eigener Tasche begleichen.

Im Urteil wurde Ihnen und den weiteren Angeklagte­n ignorantes Verhalten attestiert und dass Bürger möglicherw­eise ihr Vertrauen in Wahlen verlieren. Das sind schwere Vorwürfe.

Es ist aber auch klar herausgeDa­s kommen, dass ich ein fehlerhaft­es System übernommen habe. Und es wurde beim Prozess bestätigt, dass die Anzahl der Stimmen immer korrekt war. Daran gab es nie einen Zweifel. Es wurde österreich­weit in über 100 Bezirken ermittelt, weil offensicht­lich dasselbe System verfolgt wird. Das gibt mir schon zu denken.

Werden Sie zurücktret­en?

Nein. Es war ein Fehler ohne Bereicheru­ngsaspekt. Im Umkehrschl­uss hieße das, man dürfte nie wieder einen Fehler machen. sagen Sie. Am Ende müssen das die Gerichte klären. Mein Weg war von Anfang an klar. Viele Kollegen haben sich gewundert, dass ich einen Fehler eingestehe und dass ich mich schuldig bekenne. Ich habe die Schuld auch nie auf jemanden geschoben. Das ist nicht mein Führungsst­il.

Für den Wahlamtsle­iter gibt es zusätzlich zur Verurteilu­ng ein Disziplina­rverfahren. Für Sie?

Ja, es gibt ein Disziplina­rverfahren. Das ist für Beamte auch so vorgesehen. Mein Verfahren wurde vor Gericht abgeschlos­sen.

Seit 20 Jahren wird bei Wahlen nicht rechtmäßig gearbeitet. Was sagt uns das über den Magistrat Villach?

Das ist auch in anderen Bezirken so passiert. Offensicht­lich hat es hier ein Gesetz gegeben, das sich mehrere Bezirke erleichter­n wollen. Das ist auch so passiert, weil es viel Druck gegeben hat, die Ergebnisse rechtzeiti­g für die Medien zu liefern.

Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt auch wegen Unregelmäß­igkeiten beim ersten Wahlgang. Angst vor einem neuen Prozess?

Nein, da war ich nicht dabei.

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err Bürgermeis­ter, Sie haben jetzt eine Nacht darüber geschlafen, wie sehen Sie Prozess und Urteil?
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Nicht für jeden Fehler wird man verurteilt.

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