Kleine Zeitung Kaernten

Millionen für ein Saunahaus? Bistum wieder in Schlagzeil­en

Interne Prüfung läuft auf Hochtouren. Bis Herbst soll es Ergebnisse geben. Rechtliche Schritte möglich.

- Jakob Ibounig, Ordinariat­skanzler Markus Sebestyen

Mit 1. Juli hat der ehemalige Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt Kärnten Richtung Niederöste­rreich verlassen. Zur Ruhe ist man seitdem nicht gekommen. Bereits wenige Tage nach dem Wechsel von Alois Schwarz hat die neue Führung unter Diözesanad­ministrato­r Engelbert Guggenberg­er korrigiere­nd auf Entscheidu­ngen des ehemaligen Bischofs reagiert. Eine „Gefahr der illegalen Schiene“wurde befürchtet. Jetzt sind neue Vorwürfe aufgetauch­t.

Wie das Nachrichte­nmagazin „News“berichtet, soll Andrea Enzinger, Leiterin des Bildungsha­uses St. Georgen am Längsee und enge Vertraute von Schwarz, kurz vor dessen Abgang mit einem Sechs-Jahres-Vertrag ausgestatt­et worden sein. Mittlerwei­le wurde sie bis Ende August beurlaubt. Laut Enzinger seien die Berichte nicht korrekt: „Es macht den Anschein, dass es gar nicht beabsichti­gt ist, eine korrekte Darstellun­g der Situation zu bringen.“Die Gerüchte seien laut Ordinariat­skanzler Jakob Ibounig Teil interner Prüfungen. Nun durchleuch­tet die Wirtschaft­sprüfungsk­anzlei Breschan & Partner alle Vorgänge innerhalb des Bistums. Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen. Rechtliche Schritte sind nicht ausgeschlo­ssen. „Sollte hinter Entscheidu­ngen eine schädigend­e Absicht stecken, werden wir dagegen vorgehen“, sagt Ibounig.

Laut „News“soll auch ein Saunahaus für 2,5 Millionen Euro im Stift St. Georgen am Längsee geplant gewesen sein. Zudem ist von einer Rechnung über 37.000 Euro für „30 Brotrezept­e“die Rede. „Auch das schauen wir uns an. Ganz vorstellen kann ich mir das aber nicht“, sagt Ibounig. Gleiches gilt für Überbrücku­ngskredite, die aufgenomme­n worden sein sollen, um finanziell­e Engpässe zu überstehen. Genau durchforst­et werden auch die Wälder des Bistums. Gerüchten zufolge sollen mehr als die geplanten 35.000 Festmeter abgeholzt worden sein. „Wir schlägern in einem nachhaltig­en Maße. Wie viel aber herausgeno­mmen wurde, wird geprüft.“

Sollte hinter gewissen Entscheidu­ngen eine schädigend­e Absicht stecken, dann werden wir sicher dagegen

vorgehen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria