„Großteils wird jetzt schon 140 gefahren“
Leserinnen und Leser sehen die Pläne des Verkehrsministers sehr unterschiedlich.
Großteils wird jetzt schon 140 gefahren. Somit kann man diese neue Regelung gelten lassen. Aber man sollte sie auch viel sorgfältiger kontrollieren und saftiger bestrafen. In der Schweiz wird man bei zulässiger Höchstgeschwindigkeit sehr selten überholt, weil dort rigoros bestraft wird. Auch auf der Inntalautobahn werden die 100 größtenteils eingehalten. Aber aufgrund unserer miserablen Geschwindigkeitsüberwachung auf Autobahnen wird eben jetzt auf diesen 140er-Teilstücken dann noch ein Schäuferl dazugelegt, dann kommen wir schon in den Bereich zwischen 150 und 160. Das ist natürlich, in Bezug auf die Umwelt, nicht wünschenswert. Also, liebe Polizei, in die Hände spucken und ran an das Radargerät.
Manfred Herfert, Graz
Wie ist das möglich?
Was ist mit dieser Regierung los? Alles, was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu mehr Toten/Kranken und Verletzten führen kann, wird geradezu mit Eifer umgesetzt.
Rauchergesetz: Die Wahrscheinlichkeit für mehr Tote und Kranke ist bei 100 Prozent. 140 auf Autobahnen: Die Wahrscheinlichkeit für mehr Tote und Verletzte ist unbestritten. 12 Stunden arbeiten: Viele Experten warnen, dass es wegen des Konzentrationsabfalls vermehrt zu Arbeitsunfällen (auch tödlichen) kommen wird.
Gesundheit und Leben spie- len für diese Regierung anscheinend eine untergeordnete Rolle, wenn es um die Umsetzung von Partikularinteressen geht! Wie ist es möglich, dass solche Gesetze verabschiedet werden? Wie kann ein Bundespräsident das unterschreiben?
Ing. Walter Polesnik, Rosegg
Flüssiger Verkehr
Herr Verkehrsminister, als Test auf 120 Autobahnkilometern Tempolimit 140? Bitte sorgen sie für einen flüssigen Verkehr auf allen Autobahnen!
Leonore Spannraft, Villach
Populismus
Tempo 140 – cui bono? Die Ratio spricht entschieden gegen Tempo 140! Ist’s bewusste Ignoranz physikalischer Parameter eines Verkehrsministers, seines Zeichens HTBLA-Absolvent, oder gezielter Populismus? Ersteres sollte es nicht sein, daher kommt nur Zweiteres infrage. Mehr Umweltbelastung durch höhere Stickoxidemissionen, schwerere Unfallfolgen etc. scheinen populistischem Selbstzweck untergeordnet zu werden. Rudolf Flor, Gratkorn
Fehlende Opposition
„Regierung ist durch schwache Opposition zu wenig gefordert“. 21. 7. Der Liste Pilz geht es wie dem Honig im Tee. Dieser löst sich bekanntlich nur langsam auf, aber letztlich schafft er es doch. Auch die Liste Pilz befindet sich sichtlich in Auflösung. Der nationale Aufdecker ist allerdings selbst daran schuld und hat zumindest die Anstandsregeln weit überschritten. Die Hoffnung vieler Österreicher hat sich damit in Luft aufgelöst. Wer wagt den nächsten Schritt, sollte unsere Demokratie nicht zu einer Scheindemokratie verkommen? Kaum eine der Oppositionsparteien, denn die wollen ja auch alle zum Futtertrog. Die Medien haben es ja auch nicht so leicht wegen der Presseförderung und sonstiger Abhängigkeit, obwohl sich einige zugegebenermaßen aus der Umklammerung befreien. Der Verfassungsgerichtshof tut sich auch schwer, weil diese Gesetzeshüter zum überwiegenden Teil von den jeweils herrschenden Parteien bestellt werden.
Wie viele unfähige, eitle, korrupte, machtbesessene und geldgierige Politiker in Österreich und in der EU herumlaufen, ist schauerlich. Wer wird das alles in Zukunft aufdecken? Für die Politiker wird es immer besser, für das Volk und die Demokratie immer schlechter.
Dr. Franz Prochazka,
Himmelberg