Trotz Trauerflor im Vollgasmodus
In Ungarn ist wieder mit Red Bull zu rechnen, Vettel will Hockenheim-Patzer ausbessern.
Es ist sicher kein einfaches Wochenende für die Roten: weder für das komplette Ferrari-Team nach dem Tod von Sergio Marchionne noch für Sebastian Vettel, der ausgerechnet jetzt in dieser Situation die Scharte seines Ausrutschers beim Heimrennen in Hockenheim auswetzen und unbedingt Punkte auf Lewis Hamilton gutmachen muss.
Ferrari reagierte auf dem Hungaroring mit der eigenen Flagge an den Motorhomes auf halbmast, Trauerflor und schwarzen Streifen auf den Autos – und mit der Absage aller Medien- und PR-Termine. Klar ist: Der neuen Ferrari-Führung unter Präsident John Elkann und dem eigentlichen operativen Chef, dem neuen CEO Louis Carey Camilleri, stehen relativ kurzfristig wichtige Entscheidungen bevor – wie: Wer fährt 2019 neben Sebastian Vettel? Die Chancen von Kimi Räikkönen scheinen wieder gestiegen zu sein, denn das Team um Arrivabene hatte sich genau wie Vettel immer für einen Verbleib des Finnen ausgesprochen.
Für Vettel gilt es in Ungarn, seinen folgenschweren Hockenheim-Fehler hinter sich zu lassen und vor allem den Höhenflug von Lewis Hamilton zu stoppen, der durch seine erfolgreichen Aufholjagden von England und Deutschland regelrecht beflügelt scheint und den Faktor, dass er dabei auch zweimal etwas vom Glück begünstigt war, offenbar geschickt auszublenden vermag.
Der Hungaroring mit seinen vielen engen Kurven und einer Charakteristik, der manche sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit Monaco nachsagen, sollte Großer Preis von Ungarn Hungaroring
(70 Runden à 4,381 km = 306,63 km)
1. Freies Training: 1. Ricciardo (AUS) Red Bull 1:17,613, 2. Vettel (GER) Ferrari +0,079, 3. Verstappen (NED) Red Bull +0,088, 4. Räikkönen (FIN) Ferrari +0,335, 5. Hamilton (GBR) Mercedes +0,423, 6. Bottas (FIN) Mercedes +0,857.
2. Freies Training: 1. Vettel 1:16,834,
2. Verstappen +0,074, 3. Ricciardo +0,227, 4. Räikkönen +0,319, 5. Hamilton +0,753, 6. Bottas +1,034 ... 9. Gasly (FRA) Toro Rosso +1,684, 15. Hartley (NZL) Toro Rosso +2,082.
Heute: Qualifying (15.00 Uhr, ORF eins und RTL, live).
Sonntag: Rennen (15.10 Uhr, ORF eins und RTL, live).
Ferrari zumindest in der Theorie eigentlich besser liegen als den Mercedes-Silberpfeilen. Doch genau durch diese Bedingungen kommt hier auch wieder ein dritter Faktor mit ins Spiel. Red Bull kann sich in Ungarn durchaus wieder Siegchancen ausrechnen. Mercedes-Teammanager Ron Meadows geht sogar so weit, zu sagen: „Wenn einer Favorit ist, dann Red Bull.“Max Verstappen teilt seine Ansicht durchaus: „Wir sollten in Ungarn aus eigener Kraft um den Sieg fahren können.“