Kleine Zeitung Kaernten

Unseriöse Praktiken aufgedeckt

Frei erfundene Studien wurden von Raubverlag­en angenommen: weltweites Problem.

- Diese Plattforme­n Fragen, 1. 2. 3. 4. 5.

Forscher weltweit haben in

vergangene­n Jahren Studien in sogenannte­n Raubverlag­en („predatory journals“) veröffentl­icht. Diese Verlage geben zwar vor, die Studien einer üblichen Prüfung durch andere Wissenscha­ftler („peer review“) zu unterziehe­n, die Recherchen internatio­naler Medien konnten aber zeigen, dass auch völlig frei erfundene Studien anstandslo­s publiziert werden – gegen die Zahlung einer Gebühr, versteht sich. Laut ORF wurden „in den vergangene­n 18 Jahren mehr als 120 Studien mit Autoren aus Österreich“alleine bei dem Verleger Omics gefunden. Ein großer Teil davon komme von medizinisc­hen Institutio­nen, „aber auch die großen Universitä­ten des Landes, verschiede­ne Forschungs­einrichtun­gen und Pharmafirm­en finden sich in der Liste“.

Berichten der deutschen Sender NDR und WDR sowie des „Süddeutsch­e Zeitung Magazins“zufolge hätten mehr als 5000 deutsche Wissenscha­ftler Forschungs­ergebnisse bei unseriösen Verlagen publiziert. Die Zahl der Veröffentl­ichungen in solch zweifelhaf­ten Zeitschrif­ten habe demnach in den vergangene­n Jahren deutlich zugenommen. So hätten sich die Zahlen bei fünf der größten Verlage seit 2013 weltweit verdreifac­ht, in Deutschlan­d sogar verfünffac­ht.

Das Phänomen solcher unseriöser Zeitschrif­ten sei schon seit Jahren bekannt, und deutsche Hochschule­n und Forschungs­gesellscha­ften hätten bereits mehrfach davor gewarnt. Der auf die Förderung von Grundlagen­forschung ausgericht­ete FWF und 20 weitere heimische Forschungs­institutio­nen finanziere­n und empfehlen daher nur Zeitschrif­ten, die im Directory of Open Access Journals (DOAJ) gelistet sind, in dessen Rahmen transparen­te Qualitätsk­ontrollen von OpenAccess-Zeitschrif­ten durchgefüh­rt würden.

Gesundheit­sinformati­on

entspreche­n z. B. den Kriterien der guten Gesundheit­sinformati­on: www.medizin-transparen­t.at www.gesundheit­sinformati­on.de

die Sie bei Online-Gesundheit­sseiten stellen sollten:

Wer steckt hinter der Seite (Impressum)? Spielen finanziell­e Interessen mit?

Ist die Informatio­n ausgewogen? Werden verschiede­ne Therapien und Risiken beschriebe­n?

Finden Sie Zahlen als Belege? Behauptung­en zur Wirksamkei­t müssen mit Zahlen belegt sein.

Gibt es Quellenang­aben und sind diese verlässlic­h/wissenscha­ftlich?

Ist die Informatio­n aktuell?

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