Was sehen Sie, Kapitän? Jede Menge Kracher!
Dieser Herbst wird spektakulär. Von „Babylon Berlin“über „Beat“bis hin zu „Das Boot“: Der Herbst hat in Sachen Serien ordentlich was auf Lager. Ein Blick auf die längerfristigen Pläne der Streamingdienste.
Vielfach ausgezeichnet und mit Lob überschüttet: Gut ein Jahr nachdem die Serie Babylon Berlin auf Sky ihre Premiere feierte, ist sie ab 30. September auch im ORF und ARD zu sehen. Zufall ist das keiner, die Serie war von Beginn an als Kooperation zwischen dem Bezahlsender und dem öffentlich-rechtlichen Sender angedacht – damals eine Premiere im Seriengeschäft. Die zwei Staffeln zu je acht Folgen kosteten rund 38 Millionen Euro. Vorlage ist der Krimi „Der nasse Fisch“von Volker Kutscher. Die Verfilmung der Romanreihe ist eine spannende Inszenierung zwischen düsterem Krimi, opulentem Nachtleben und täglichem Überlebenskampf im Berlin der Zwischenkriegszeit. In der Hauptrolle zu sehen ist Volker Bruch als Kriminalkommissar Gereon Rath, der, vom Ersten Weltkrieg arg gebeutelt, im Sumpf von Korruption und aufkeimender Naziherrschaft ermitteln muss. ORF und ARD senden zeitgleich: Zum Start am 30. September um 20.15 Uhr gibt es drei Folgen, ab 4. Oktober folgen die Teile 4 bis 6, danach folgt wöchentlich jeden Donnerstag ab 20.15 Uhr eine weitere Folge. Eine dritte Staffel wird ab Herbst gedreht. Die Regisseure und Autoren sind wieder Tom Tykwer, Hendrik Handloegten und Achim von Borries.
Hochkarätig besetzt und spektakulär wird die Serienumsetzung des Romanklassikers
Das Boot von Lothar-Günther Buchheim. Anfang der 80er-
Jahre spektakulär von Regisseur Wolfgang Petersen verfilmt, durfte jetzt der Österreicher Andreas Prochaska („Das finstere Tal“) auf dem Regiesessel Platz nehmen.
Gedreht wurde nicht nur in München, sondern auch in Prag, auf Malta und in La Rochelle. Dort wurden die Außenaufnahmen mit einem 240 Tonnen schweren U-Boot-Nachbau gedreht. Inhaltlich verfolgt man zwei parallel laufende Handlungsstränge: das Leben an Bord der U-612 und die aufkommende Résistance in La Rochelle. Über 1000 Statisten waren im Einsatz, 26,5 Millionen Euro hat die Produktion gekostet, zu sehen ist sie Ende des Jahres auf Sky. Mit dabei sind unter anderem Tom Wlaschiha („Game of Thrones“), Vicky Krieps („Der seidene Faden“), August Wittgenstein („The Crown“).
Früher, schon am 19. Oktober, feiert auf Amazon Prime die Serie Deutschland 86 Weltpremiere. Im Nachfolger von „Deutschland 83“steht der DDR-Agent Martin Rauch (Jonas Nay) im Mittelpunkt, der für einen schon wankenden Staat die Kohlen aus dem Feuer holen soll. Ebenfalls noch im Herbst soll die Serie Beat starten. Im Mittelpunkt steht die Berliner Klubszene und es dürfte nicht ganz unblutig werden. Die Zuschauer erwarten Mordfälle, Organhandel und organisierte Kriminalität. Mit Jannis Niewöhner („Jugend ohne Gott“), Karoline Herfurth („You are Wanted“) und Christian Berkel („Inglorious Basterds“) ist die Serie prominent besetzt.
Ebenfalls in Berlin spielt das Herbsthighlight von Netflix namens Dogs of Berlin. Fahri Yardim und Felix Kramer spielen zwei Polizisten, die in der Berliner Unterwelt ihre Ermittlungen aufnehmen. Es ist die zweite deutschsprachige OriginalProduktion nach der Mysteryserie Dark, deren zweite Staffel gerade gedreht wird.
Wer noch langfristiger planen will, darf sich auf das Frühjahr freuen: Sky bringt die Serienversion von Umberto Ecos Der
Name der Rose. Und der ORF kooperiert mit Netflix bei der Thriller-Serie Freud über einen Serienmörder im Wien des Fin de Siècle.