Liebe Irene!
Ein Kind zu verlieren, ist etwas sehr Einschneidendes im Leben und wir finden es toll, dass Sie sich Unterstützung bei Ihrer Trauer holen und sie nicht unterdrücken. Nehmen Sie sich die Zeit, um von Ihrem nicht geborenen Kind Abschied zu nehmen. Lassen Sie Ihrem Mann gleichzeitig genug Raum, damit er seine Art von Abschied findet. Für Frauen ist so ein Verlust viel unmittelbarer, weil das Kind ja auch in ihrem Körper gelebt und auch gestorben ist. Dass Sie der Abortus sehr beschäftigt, ist daher verständlich. Bei Männern wirken oft Glaubenssätze wie „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“. Viele brauchen daher mehr Zeit, damit sie langsam an diesen Schmerz und den Verlust herangeführt werden.
Gebührend Abschied zu nehmen ist jedoch auf jeden Fall sehr wichtig, damit Sie beide das Leben wieder in vollen Zügen genießen können. Dafür haben wir Menschen Rituale gefunden, die dabei helfen. Auch wir verwenden in unserer psychotherapeutischen Praxis ein sehr effektives Ritual: den sogenannten „Abschiedsdialog“. Laden Sie Ihren Mann ein, am Tag der errechneten Geburt einen würdigen Platz zu finden – in der Natur, in Ihrem Garten oder auf Ihrer Terrasse. Sammeln Sie alle Gegenstände, die Sie mit diesem Kind verbinden, und „begraben“Sie sie. Oder Sie verbrennen die Gegenstände, verstreuen die Asche und machen sich dabei bewusst, dass mit dem Kind ein Stück von Ihnen beiden verstorben ist. Gleichzeitig halten Sie sich vor Augen, dass Sie beide leben und dankbar sind, dass Sie einander haben. seit Jahrzehnten Paare: