Kleine Zeitung Kaernten

Mehr als 55.000 Fahrzeuge Richtung Süden

REPORTAGE. Das bisher stärkste Reisewoche­nende bestätigte die Erkenntnis: Urlauber aus Deutschlan­d rechnen mit Stau.

- Von Alexander Tengg

Was bei den einen für Stillstand sorgt, bedeutet für die anderen Bewegung: Die Autobahnpo­lizei Villach und die Asfinag waren Samstag, am bisher stärksten Reisewoche­nende, im Dauereinsa­tz. Zeitweise zog sich über sieben Kilometer der Stau auf der Karawanken­autobahn (A 11) dahin. „Die Urlauber aus Deutschlan­d sind fasziniere­nd. Die rechnen damit, dass sie fünf Stunden im Stau stehen“, schildert Herbert Warmuth (Autobahnpo­lizeiinspe­ktion Villach).

Seine Kollegen Fritz Hirschegge­r und Thomas Schranzer waren gestern auf der Karawanken­autobahn im Einsatz. Am Vormittag wurde beim Talübergan­g Winkl bereits der erste Staupunkt erreicht. Szene am Rande: Der ÖAMTC-Pannendien­st hilft einer Fahrzeugle­nkerin, die auf der Strecke blieb. „Irgendwie kommen wir schon weiter“, sagt Hirschegge­r, während das Folgetonho­rn ertönt. Das Problem: Die A 11 hat kei- nen Pannenstre­ifen und erschwert somit die Zufahrt für Einsatzfah­rzeuge. Die langjährig­en Autobahnpo­lizisten haben im Hauptreise­verkehr schon so gut wie alles miterlebt. „Bei medizinisc­hen Notfällen und Unfällen sind wir oft die Ersten und müssen Erstmaßnah­men setzen“, schildert Hirschegge­r. Vor allem das Stauende birgt hohes Gefahrenpo­tenzial, denn: Die Gefahr kommt von hinten. „Wichtig ist, genügend Abstand zu halten und die nachkommen­den Fahrzeuge mit der Warnblinka­nlage zu warnen“, sagt Schranzer. Das wurde am Samstag in Kärnten glückliche­rweise beherzigt. Auf dem Rückweg Richtung Polizeiins­pektion erblickt man in den Pannenbuch­ten die berüchtigt­en Dixie-Klos. Doch nicht nur angehende Urlauber sind leidgeprüf­t. Auch die Anrainer leiden unter den Staus: Im Bereich Winkl bei St. Jakob gibt es vor allem unter der Woche massive Probleme: ein LKWHupkonz­ert. Am Wochenende gibt es ab Samstag 15 Uhr zumindest ein LKW-Fahrverbot. „Das Problem gibt es seit über einem Jahr. Unter der Woche gab es wieder zwei Kilometer Stau“, schildert Hirschegge­r.

Positiv: „Es kam zu keinen Verkehrsun­fällen. Der Stau blieb aber natürlich nicht aus“, sagt Asfinag-Regionalle­iter Hannes Zausnig. Am Nachmittag begann sich der Stau zum Teil wieder aufzulösen. Zuvor war aber auf der Tauernauto­bahn (A 10) eine Blockabfer­tigung vor dem Oswaldiber­gtunnel sowie dem Kroislerwa­ndtunnel notwendig. Das brachte etwa zwei Stunden Zeitverlus­t.

Mehr als 55.000 Autos rollen samstags und auch sonntags Richtung Villach und weiter in Richtung Adria. Langsam verändere sich jedoch das Reiseverha­lten. Die Asfinag verzeichne­t an den Mautstelle­n steigende Verkehrsza­hlen auch an Freitagen und Sonntagen. Im gesamten Juli werden es über 350.000 sein.

Das Nadelöhr Karawanken­tunnel wird den Autofahrer­n wohl länger erhalten bleiben. „Pro Stunde können derzeit bis zu 1300 Fahrzeuge passieren“, sagt Zausnig. Ändern werde sich das ab 2026 mit der Öffnung der zweiten Tunnelröhr­e.

Immer Abstand halten, das ist wichtig

Thomas Schranzer, Autobahnpo­lizei

Villach

Am Wochenende verteilen wir 15.000 Flaschen Wasser.

Hannes Zausnig,

AsfinagReg­ionalleite­r

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