Tierischer Erfolg mit „Bagdad“
Mario Druml (40) ist Herrl des „besten Gebrauchshundes“in Österreich. Die beiden treten bei der nächsten WM an.
Sitz! Platz! Fass! Hol den Ball! Sporthund „Bagdad vom Clan der Wölfe“muss weit mehr als das beherrschen, damit er „Österreichs bester Gebrauchshund“genannt werden darf. Der sechsjährige belgische Schäferhund muss alle drei Module (Fährtenarbeit, Gehorsam und Schutzdienst) nicht nur in exakten Bewegungen, sondern auch in extremer Geschwindigkeit ausführen.
Polizeihundeführer Mario Druml und Bagdad treten im September als beste Österreicher bei der Weltmeisterschaft in Lignano an. Dort nehmen rund 150 Starter aus 45 Nationen teil. „Wir mussten uns in insgesamt drei Ausscheidungsrunden gegen rund 100 Bewerber durchsetzen“, erzählt Druml. Nun nehmen der Wahl-Villacher und sein Hund gemeinsam mit fünf weiteren Teilnehmern aus Österreich an dem Finalwettbewerb teil.
Bagdad hat sich bereits zum fünften Mal für eine Weltmeisterschaft qualifiziert und feierte schon zahlreiche andere Erfolge. „Wichtig beim Training ist die positive Motivation. Der Hund wird durch Futter, die Stimme oder Beutebestätigung ausgebildet“, erklärt Druml. Neben Bagdad leben noch zwei belgische Schäferhunde bei Druml und seiner Ehefrau. Darunter sein Diensthund „Ebola“, der auf das Aufspüren von Suchtgiften spezialisiert ist.
D ie Leidenschaft für Hunde hat der 40-Jährige von seinem Vater. Seine Eltern sind beide gebürtige Gailtaler, 1976 ging sein Vater zur Zollwache nach Tirol. Aufgrund seines Berufes hatte er immer Diensthunde um sich und natürlich
auch zu Hause. „Seit meiner Kindheit sind Hunde ein Teil meines Lebens“, erzählt Druml. Die Faszination für den Beruf des Polizisten wurde ebenfalls von der Arbeit seines Vaters geweckt. „Von klein auf schaute ich ihm bei der Arbeit über die Schulter. Außerdem entwickelte sich meine Liebe für die Arbeit mit dem Tier“, erzählt Druml.
Nach der Schule in Tirol kam er nach Graz. Danach ging er zum Bundesheer und war acht Monate als UNO-Soldat auf den Golanhöhen. 2002 kam – er wie sein Vater – zur Zollwache, nun ist er seit rund 18 Jahren Hundeführer bei der Polizei und Ausbilder für das Junghundewesen.
Und privat? Sport, Motorradfahren, Bergtouren. Diese Hobbys mittlerweile eingeschränkt, denn: „Das ständige Training mit Bagdad nimmt mich voll ein. Wir sind vier bis fünf Mal pro Woche am Hundeplatz.“Im Herbst wollen die Drumls noch einen belgischen Schäferhundwelpen aus Italien aufnehmen. Der Polizist möchte ihn gerne im Dienst für die Suche nach Sprengstoff und vielleicht auch für Sportbewerbe ausbilden.