Kleine Zeitung Kaernten

„Unwissen über Lebensreal­ität“

150 Euro im Monat reichen zum Leben? Leser bezweifeln Ministerin Hartinger-Kleins Behauptung.

- „Sicher kann man von 150 Euro leben“, 27. 7.

Alleine, dass Sie sich getrauen, im Live-TV eine solche Behauptung zu formuliere­n, finde ich einer Sozialmini­sterin absolut unwürdig! Auf die Bemerkung des Interviewe­rs (Stichwort Mindestsic­herung neu), „... wenn man von 150 Euro leben kann ...“, antwortete­n Sie: „Wenn man die Wohnung auch noch bekommt, dann sicher.“Von einem solchen Unwissen über Lebensreal­ität bin ich mehr als erschütter­t! Mit 150 Euro – okay, exklusive Wohnung – einen Monat leben? Bitte um Ihre Probe aufs Exempel: mit 150 Euro, nicht Ihrem Ministerin­nengehalt!

Ivo-Ferdinand Kaier, Klagenfurt

Überprüfen­swert

Sehr geehrte Frau HartingerK­lein, mich interessie­rt, was Sie um 150 Euro (5 Euro pro Tag) einkaufen würden. Bitte, schicken Sie mir eine Einkaufsli­ste (Menge und Preis), damit ich selbst überprüfen kann, ob das geht.

Wenn nicht, dann nehme ich an, dass Sie keine Ahnung haben, wovon sie sprechen! Ich bin gerne bereit, etwas für mein Leben dazuzulern­en.

Werner Almer, Stallhofen

Teuer bezahlte Jobs

85 Prozent haben wieder einen Job“, 23. 7. Hurra, 85 Prozent der ehemaligen Air-Berlin-Belegschaf­t haben wieder einen Job. Sie fangen zum größten Teil wieder dort an, wo sie schon vor Jahren oder Jahrzehnte­n angefangen haben. Das Einkommen wurde um 50 Prozent und mehr gekürzt, es gab Umsiedlung­en der Crew – teilweise mit Familien – von München nach Leipzig oder in ein anderes EU-Land mit geringem Einkommen. Der überwiegen­de Teil der Flugge- sellschaft­en zahlt einen Gehalt unter jeder Kritik. Eine Pilotenaus­bildung kostet rund 140.000 Euro, weitere bis zu 75.000 für eventuelle­s Type-Rating, je nach Flugzeugty­p. Job-Chancen: Wartezeit zwei Jahre und mehr, man braucht billige erfahrene Piloten mit 5000 und mehr Stunden zum Anfängerge­halt.

Es werden 215.000 Euro investiert und man hat keine Aussicht auf einen gut bezahlten Job. Loyalität wurde aus dem Vokabular der Konzerne gecancelt auf Kosten des Personals.

Mag. Andreas Redecsy,

Klagenfurt

Morgenpost

Lieber Herr Patterer, die Morgenpost der Chefredakt­ion war eine sehr gute Idee, sie ist mir meist eine willkommen­e Ergänzung der Lektüre der Kleinen Zeitung. Köstlich, sich den sonst so besonnen schreibend­en Ingo Hasewend wild abrauschen­d mit Jutetasche vorzustell­en!

Zu „Unser Özil“: Ich denke, dass bei allen Menschen mit mehreren (geistigen) Heimaten oft vom Mehrheitsv­olk ein zu strenger Maßstab angelegt wird, wie gut sie denn nun assimilier­t (ja!) sind. Bei Erdog˘an gibt es meiner Meinung nach nur Freund oder Feind und nichts dazwischen. Diese (allzu oft bemühte) „Spaltung“merkt man ja auch bei uns, bei Kurz und Strache. Schade, dass durch die Polarisier­ung oft ein offenes Gespräch verunmögli­cht wird. Bei der „Abrüstung im Handelskri­eg“dämmert mir TTIP bei der Vordertür hereinzuko­mmen, da es ja durch die Hintertür nicht durfte.

Edi Tusch, Klagenfurt

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