„Unwissen über Lebensrealität“
150 Euro im Monat reichen zum Leben? Leser bezweifeln Ministerin Hartinger-Kleins Behauptung.
Alleine, dass Sie sich getrauen, im Live-TV eine solche Behauptung zu formulieren, finde ich einer Sozialministerin absolut unwürdig! Auf die Bemerkung des Interviewers (Stichwort Mindestsicherung neu), „... wenn man von 150 Euro leben kann ...“, antworteten Sie: „Wenn man die Wohnung auch noch bekommt, dann sicher.“Von einem solchen Unwissen über Lebensrealität bin ich mehr als erschüttert! Mit 150 Euro – okay, exklusive Wohnung – einen Monat leben? Bitte um Ihre Probe aufs Exempel: mit 150 Euro, nicht Ihrem Ministerinnengehalt!
Ivo-Ferdinand Kaier, Klagenfurt
Überprüfenswert
Sehr geehrte Frau HartingerKlein, mich interessiert, was Sie um 150 Euro (5 Euro pro Tag) einkaufen würden. Bitte, schicken Sie mir eine Einkaufsliste (Menge und Preis), damit ich selbst überprüfen kann, ob das geht.
Wenn nicht, dann nehme ich an, dass Sie keine Ahnung haben, wovon sie sprechen! Ich bin gerne bereit, etwas für mein Leben dazuzulernen.
Werner Almer, Stallhofen
Teuer bezahlte Jobs
85 Prozent haben wieder einen Job“, 23. 7. Hurra, 85 Prozent der ehemaligen Air-Berlin-Belegschaft haben wieder einen Job. Sie fangen zum größten Teil wieder dort an, wo sie schon vor Jahren oder Jahrzehnten angefangen haben. Das Einkommen wurde um 50 Prozent und mehr gekürzt, es gab Umsiedlungen der Crew – teilweise mit Familien – von München nach Leipzig oder in ein anderes EU-Land mit geringem Einkommen. Der überwiegende Teil der Flugge- sellschaften zahlt einen Gehalt unter jeder Kritik. Eine Pilotenausbildung kostet rund 140.000 Euro, weitere bis zu 75.000 für eventuelles Type-Rating, je nach Flugzeugtyp. Job-Chancen: Wartezeit zwei Jahre und mehr, man braucht billige erfahrene Piloten mit 5000 und mehr Stunden zum Anfängergehalt.
Es werden 215.000 Euro investiert und man hat keine Aussicht auf einen gut bezahlten Job. Loyalität wurde aus dem Vokabular der Konzerne gecancelt auf Kosten des Personals.
Mag. Andreas Redecsy,
Klagenfurt
Morgenpost
Lieber Herr Patterer, die Morgenpost der Chefredaktion war eine sehr gute Idee, sie ist mir meist eine willkommene Ergänzung der Lektüre der Kleinen Zeitung. Köstlich, sich den sonst so besonnen schreibenden Ingo Hasewend wild abrauschend mit Jutetasche vorzustellen!
Zu „Unser Özil“: Ich denke, dass bei allen Menschen mit mehreren (geistigen) Heimaten oft vom Mehrheitsvolk ein zu strenger Maßstab angelegt wird, wie gut sie denn nun assimiliert (ja!) sind. Bei Erdog˘an gibt es meiner Meinung nach nur Freund oder Feind und nichts dazwischen. Diese (allzu oft bemühte) „Spaltung“merkt man ja auch bei uns, bei Kurz und Strache. Schade, dass durch die Polarisierung oft ein offenes Gespräch verunmöglicht wird. Bei der „Abrüstung im Handelskrieg“dämmert mir TTIP bei der Vordertür hereinzukommen, da es ja durch die Hintertür nicht durfte.
Edi Tusch, Klagenfurt