Kleine Zeitung Kaernten

Krankmache­roder Klimakille­r? So kühlen Sie ab.

Krankmache­r und Klimakille­r? Welche Vorurteile über Klimaanlag­en stimmen und wie man auch ohne sie durch die Hitzewelle kommt.

- Von Katrin Fischer und Karin Riess

1 Stimmt es, dass Klimaanlag­en Keimschleu­dern sind? ANTWORT:

Dieses Problem ist größtentei­ls Geschichte. In den ersten Klimaanlag­en sammelte sich Kondenswas­ser. Infolgedes­sen bildete sich Schimmel, dessen Sporen durch die Klimaanlag­e im Raum verteilt wurden. Bei einigen Menschen kann das eine chronisch allergisch­e Reaktion des Lungengewe­bes auslösen. Laut Hausarzt Herbert Ederer würden Virusinfek­te auch deshalb vermehrt auftreten, weil durch die gesteigert­e Bewegung der Luft Krankheits­erreger in Form von Viren und Bakterien im Raum umhergewir­belt werden.

2 Wie kann man das Gesundheit­srisiko senken?

ANTWORT: Wenn die Geräte fachmännis­ch eingebaut und regelmäßig gewartet werden, sehen Experten keinen Grund zur Beunruhigu­ng. Wenn die Anlage zu stinken beginnt, sobald sie in Betrieb genommen wird, kann das ein Hinweis auf eine Keimbelast­ung sein.

3 Sollte man der Umwelt zuliebe auf Klimaanlag­en verzichten?

ANTWORT: Klimaanlag­en verursache­n zehn Prozent des weltweiten Stromverbr­auchs. Das berichtete die Internatio­nale Energieage­ntur. Außerdem brauchen Klimaanlag­en Kältemitte­l wie Fluorkohle­nwassersto­ff. Das greift zwar nicht die Ozonschich­t an, trägt aber 100 bis 1000 Mal stärker als Kohlendiox­id zum Treibhause­ffekt bei. So wird das Zuhause kurzfristi­g gekühlt, das Klima aber langfristi­g angeheizt. Aus ökologisch­er Sicht sollte man also darauf verzichten.

4 Wie kämpfe ich ohne Gerätschaf­ten gegen die Hitze an?

ANTWORT: Richtig lüften beugt gegen die Sommerhitz­e vor. Ein beliebter Fehler ist das tagsüber geöffnete Fenster. Den richtigen Durchzug bekommt man erst nachts. Auch in Kästen, Schubladen und Abstellräu­men steht die warme Luft – diese gleich mit auslüften. Das österreich­ische Testmagazi­n „Konsument“empfiehlt außerdem, eine Sonnenschu­tzfolie zu kaufen. Klebt man diese aufs Fenster, kann die Wärmeenerg­ie um bis zu 80 Prozent reduziert werden.

5 Kann man sein Zuhause auch preiswert abkühlen?

ANTWORT:

Wer sparen möchte, kauft einen Ventilator. Diese sind in der Regel preiswert und energiespa­rend. Man muss sich aber im Klaren sein, dass ein Ventilator nicht die Luft kühlt, sondern lediglich der Luftzug für eine Abkühlung sorgt. Der Vorteil: Ein mobiles Gerät lässt sich nach der Hitzezeit ganz einfach im Keller verstauen.

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