KÄRNTNER DES TAGES
Christian Waltl (56) ist Bio-Winzer und Kulturmanager. Er organisiert das erste Alpen-Adria-Bio-Weinfestival.
Verschiedene Fachvorträge, Verkostungen, Netzwerken, Musik und Handwerker: So sieht das Rahmenprogramm des ersten AlpenAdria-Bio-Weinfestivals aus. Organisiert wird das Festival für Weinliebhaber und Winzer von Christian Waltl. Seit 2015 ist der Wahl-Klagenfurter selbst Bio-Winzer und hat außerhalb der Landeshauptstadt seinen eigenen Weingarten, indem er mehrere Sorten anbaut. Zwei Tage lang werden sich 30 Bio-Winzer aus diversen Nationen treffen, darunter beispielsweise Frankreich, Spanien, Armenien oder Deutschland.
„Das Festival soll dem BioWein in Kärnten eine größere Plattform geben. Die Leute sollen sehen, wie viel Arbeit hinter dem Wein steckt und das Endprodukt von einer anderen Seite kennenlernen“, sagt Waltl. Der Hobby-Winzer kommt eigentlich aus Kapfenberg, lebt aber schon seit mehr als zehn Jahren in Klagenfurt. Das Festival soll außerdem als Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen den Weinbauern dienen. „Jeder kann etwas von internationalen Kollegen lernen und für den zukünftigen Anbau mitnehmen. Es wird über verschiedene Weintechniken gesprochen“, erzählt der 56-Jährige. Einer der Höhepunkte ist die Urkundenvergabe des internationalen Bio-Weinpreises.
H auptberuflich ist Waltl Kulturmanager und seit elf Jahren selbstständig an internationalen Projekten beteiligt. Durch seine Profession kam er viel herum und lebte unter anderem dreieinhalb Jahre in England und eineinhalb Jahre
Bio-Weinfestival
11. und 12. August; Samstag (14 bis 19 Uhr, Sonntag (10 bis 17 Uhr). Veranstaltung bei jedem Wetter.
Schloss Damtschach bei Wernberg.
in Kanada. Von 2003 bis 2006 war Waltl Museumsmanager des Kärntner Landesmuseums. Außerdem ist er Direktor der „KulturAgenda“, die zur Professionalisierung des Museumsund Kultursektors beitragen will. „Ich arbeite derzeit an Projekten in London und Laibach. Ich habe immer eine andere Funktion, bin aber meist für Kulturorganisation zuständig“, sagt er. Sein Talent und Interesse für Kultur und Organisation nahm bereits in der Schule seinen Anfang. „Ich or- ganisierte mindestens zweimal im Jahr Kulturausflüge und Feste.“Waltl besuchte das Gymnasium und begann nach seiner Matura in Wien das Studium der Veterinärmedizin, welches er jedoch einige Zeit später wieder abbrach. Er wechselte das Fach und absolvierte in Kunstgeschichte und Politikwissenschaft. Zusätzlich machte er eine Ausbildung zum Museumspädagogen.
B ei einem Praktikum für sein Tiermedizinstudium lernte er seine Frau in England kennen. Die beiden haben zwei Kinder. Privat reist die Familie gerne, bevorzugt werden selbstverständlich Weingebiete. „Wir verbinden unsere Urlaube oft mit Ausflügen in Weingebiete, um neue Sorten zu probieren“, sagt der Weinliebhaber.
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