Kleine Zeitung Kaernten

Ohne Stock und Stein in unsere Berge

Alpine Vereine kümmern sich um Tausende Kilometer Bergweg: Probleme nehmen zu.

- Von Andreas Kanatschni­g Starkregen Klaus Bayer,

Wege sind ein Kulturgut. Um die Erhaltung dieser Infrastruk­tur kümmern sich seit jeher viele alpine Vereine. Tausende Kilometer ziehen sich durch die Berge Kärntens und Osttirols.

„Uns ist es wichtig, dass alle Wege einladend wirken. Der Wanderer soll merken, da kümmert sich jemand. Die Wege sind ein Kulturgut, das man nicht leichtfert­ig verkommen lassen darf“, sagt Werner Radl, Wegerefere­nt der Alpenverei­ns-Sektion Klagenfurt, der auch für viele Ortsgruppe­n zwichen Friesach und Maria Rain zuständig ist. Von den 4300 Kilometern alpiner Wege des AV Kärntens betreut die Sektion Klagenfurt 500: Der Schwerpunk­t liegt in den Karawanken, aber auch auf der Saualm oder der Flattnitz ist man zuständig. Wege in Schuss zu halten, ist eine schwierige und zumeist ehrenamtli­che Tätigkeit: „Wir hatten heuer sehr viel Windden. weist Josef Piskernik, Vorsitzend­er der Naturfreun­de Zell/Sele, auf ein großes Problem hin. Während die Klimaverän­derung im hochalpine­n Raum den Rückzug des Permafrost­es bewirke, ist man andernorts durch Unwetter gefordert. „Bei uns im Koschutabe­reich ist auch das Kalkgestei­n ein Problem. Das bricht immer wieder aus“, sagt Piskernik. „Wir kämpfen vermehrt mit Starkregen“, sagt Klaus Bayer, Landesgesc­häftsführe­r der Naturfreun­de Kärnten. 300 Kilometer Wege betreuen die Naturfreun­de: „Und für Kletterste­ige wie im Koschuta-Bereich braucht man Fachleute, das kostet gleich einmal 1000 bis 2000 Euro.“

werde auch für das Lavanttal zum Problem. „Wege werden oft ausgeschwe­mmt“, sagt Horst Flößholzer, Obmann der Alpenverei­ns-Sektion St. Paul, die 48 Kilometer Wege betreut, viele davon im Umkreis des Martini-Kogel. Der Alpenverei­n Wolfsberg ist insgesamt für 340 Wegkilomet­er zuständig. „Bei uns funktionie­rt die Betreuung dank freiwillig­er Helfer sehr gut“, sagt Wegerefere­ntin Ingrid Zarfl, die auch von ausgespült­en Wegen und Windbruch spricht. Da müssen die Wegewarte dann mit Harke, Schaufel und Motorsäge anrücken, damit die Wanderer wieder ordentlich­e Wege vorfinwurf“, „Alle Wege werden jedes Jahr einmal abgegangen“, sagt Karl Lagger, Wegewart des AVZweiges Villach. Die Villacher sind für Mittagskog­el, Dobratsch und Gerlitzen zuständig: „Markieren ist dabei die geringste Arbeit.“Seit ein paar Jahren, sagt Hannes Resch vom Österreich­ischen Touristenk­lub, seien Unwetter, Muren

Wir kämpfen vermehrt mit Starkregen. Da reißt

es auch Wege weg.

und Felsstürze ein Problem: „Vor allem auf Kletterste­igen kämpfen wir damit. Da brechen ganze Blöcke ab.“570 Kilometer betreut der ÖTK in Kärnten, ein großer Teil davon im Bereich der Karawanken. Ein Konfliktpo­tenzial, so der Wegerefere­nt des Alpenverei­n Feldkirche­n, Alexander Sickl, sei das mit Grundstück­sbesitzern und Jägern. Der AV Feldkirche­n ist für 200 Kilometer Wege in den Nockbergen wie zum Beispiel auf dem Falkert zuständig. Zu großen Konflikten, fügt der Villacher Wegerefere­nt Lagger hinzu, käme es aber zum Glück nur selten.

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Für den Kletterste­ig auf den Hochstuhl ist der Alpenverei­n Klagenfurt
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KANATSCHNI­G (2), PRIVAT, WEIXXX

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