Ohne Stock und Stein in unsere Berge
Alpine Vereine kümmern sich um Tausende Kilometer Bergweg: Probleme nehmen zu.
Wege sind ein Kulturgut. Um die Erhaltung dieser Infrastruktur kümmern sich seit jeher viele alpine Vereine. Tausende Kilometer ziehen sich durch die Berge Kärntens und Osttirols.
„Uns ist es wichtig, dass alle Wege einladend wirken. Der Wanderer soll merken, da kümmert sich jemand. Die Wege sind ein Kulturgut, das man nicht leichtfertig verkommen lassen darf“, sagt Werner Radl, Wegereferent der Alpenvereins-Sektion Klagenfurt, der auch für viele Ortsgruppen zwichen Friesach und Maria Rain zuständig ist. Von den 4300 Kilometern alpiner Wege des AV Kärntens betreut die Sektion Klagenfurt 500: Der Schwerpunkt liegt in den Karawanken, aber auch auf der Saualm oder der Flattnitz ist man zuständig. Wege in Schuss zu halten, ist eine schwierige und zumeist ehrenamtliche Tätigkeit: „Wir hatten heuer sehr viel Windden. weist Josef Piskernik, Vorsitzender der Naturfreunde Zell/Sele, auf ein großes Problem hin. Während die Klimaveränderung im hochalpinen Raum den Rückzug des Permafrostes bewirke, ist man andernorts durch Unwetter gefordert. „Bei uns im Koschutabereich ist auch das Kalkgestein ein Problem. Das bricht immer wieder aus“, sagt Piskernik. „Wir kämpfen vermehrt mit Starkregen“, sagt Klaus Bayer, Landesgeschäftsführer der Naturfreunde Kärnten. 300 Kilometer Wege betreuen die Naturfreunde: „Und für Klettersteige wie im Koschuta-Bereich braucht man Fachleute, das kostet gleich einmal 1000 bis 2000 Euro.“
werde auch für das Lavanttal zum Problem. „Wege werden oft ausgeschwemmt“, sagt Horst Flößholzer, Obmann der Alpenvereins-Sektion St. Paul, die 48 Kilometer Wege betreut, viele davon im Umkreis des Martini-Kogel. Der Alpenverein Wolfsberg ist insgesamt für 340 Wegkilometer zuständig. „Bei uns funktioniert die Betreuung dank freiwilliger Helfer sehr gut“, sagt Wegereferentin Ingrid Zarfl, die auch von ausgespülten Wegen und Windbruch spricht. Da müssen die Wegewarte dann mit Harke, Schaufel und Motorsäge anrücken, damit die Wanderer wieder ordentliche Wege vorfinwurf“, „Alle Wege werden jedes Jahr einmal abgegangen“, sagt Karl Lagger, Wegewart des AVZweiges Villach. Die Villacher sind für Mittagskogel, Dobratsch und Gerlitzen zuständig: „Markieren ist dabei die geringste Arbeit.“Seit ein paar Jahren, sagt Hannes Resch vom Österreichischen Touristenklub, seien Unwetter, Muren
Wir kämpfen vermehrt mit Starkregen. Da reißt
es auch Wege weg.
und Felsstürze ein Problem: „Vor allem auf Klettersteigen kämpfen wir damit. Da brechen ganze Blöcke ab.“570 Kilometer betreut der ÖTK in Kärnten, ein großer Teil davon im Bereich der Karawanken. Ein Konfliktpotenzial, so der Wegereferent des Alpenverein Feldkirchen, Alexander Sickl, sei das mit Grundstücksbesitzern und Jägern. Der AV Feldkirchen ist für 200 Kilometer Wege in den Nockbergen wie zum Beispiel auf dem Falkert zuständig. Zu großen Konflikten, fügt der Villacher Wegereferent Lagger hinzu, käme es aber zum Glück nur selten.