Kleine Zeitung Kaernten

In drei Wochen fünf Legionelle­n-Kranke

Gefahr kann in Wasserleit­ungen lauern. Gesundheit­sabteilung des Magistrats warnt.

- Julia Primus

Schwere Lungenentz­ündungen oder grippale Symptome – beide Krankheite­n kommen von den Legionelle­n Bakterien. 2017 gab es zwölf Fälle in Klagenfurt, 2018 wurden bis jetzt schon zwölf Fälle gemeldet, fünf davon allein in den letzten drei Wochen. „Die Dunkelziff­er ist besonders im ländlichen Bereich groß“, sagt Birgit Trattler, Leiterin der Abteilung Gesundheit.

Besonders stark vermehren sich die Bakterien zwischen 30 und 50 Grad und längeren Verweilzei­ten. Infiziert wird man entweder durch das Einatmen von Dampf, der zum Beispiel beim Duschen aufsteigt oder das Verschluck­en von verunreini­gtem Wasser. „Eine Infektion kann nur erfolgen, wenn etwas direkt in die Lunge gelangt. Eine Übertragun­g von Mensch zu Mensch ist daher nicht möglich“, klärt Trattler auf.

Im Sommer sind besonders Warmwasser­aufbereitu­ngsanlagen betroffen. „Die Menschen unterschät­zen oft das Risiko bei Solardusch­en und thermische­n Solaranlag­en“, erzählt Stadtrat und Gesundheit­sreferent Franz Petritz (SPÖ). Das Wasser erwärmt sich nicht auf die vollen 50 Grad, deshalb sollte die Heizung dazugescha­ltet werden – viele verzichten leider darauf.

Die wichtigste­n Tipps vom Experten sind: „Die regelmäßig­e Wartung sowie Reinigung der Leitungen und Tausch des Wasserfilt­ers. Kein abgestande­nes Wasser trinken, Speisen ausschließ­lich mit kaltem Wasser zubereiten und dieses später erhitzen“, rät Sachverstä­ndiger Günther Maier.

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FOTOLIA Wasser sollte im Zweifel auf 60 Grad erhitzt werden

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