Eine königliche, italienische Nacht auf der Schlosswiese
Zucchero brachte am Sonntag beim furiosen Finale seiner Tour Tausende Fans zum Tanzen und zum Träumen.
Sie haben ihn eingepfiffen: Tausende Zucchero-Fans konnten Sonntagabend auf der Schlosswiese in Moosburg den Auftritt des Mannes mit dem Hut kaum erwarten. Dann dann war er endlich da. Standesgemäß betrat der Italiener mit „Partigiano Reggiano“die Bühne und legte gleich „13 Buone Ragioni“nach.
Als gäbe es für seine Anhänger nicht noch viel mehr gute Gründe, ihm nachzureisen.
Das brauchten sie diesmal allerdings gar nicht, denn Adelmo Fornaciari war überall. „Das ist das 166. Konzert meiner zweijährigen Tour“, erklärte er dem Publikum, das er zuvor mit Hits wie „Hey Lord“und „Il Volo“weichgespült hatte. Tatsächlich war der 62-Jährige im Juli in halb Europa unterwegs gewesen, ehe er in Moosburg andockte.
Müde wirkte er dennoch nicht. Trotz dieser Tour de Force, deren Sommer-Etappe auf dem Markusplatz in Venedig begonnen hatte. Die Menschenmenge auf der Schlosswiese brachte er abwechselnd zum Tanzen – etwa zu „Baila Morena“und zum Träumen – mit „Iruben me“.
Zucchero, der schon im Vorjahr in Reifnitz Tausende auf dem Open-Air-Konzertgelände und, wie in Moosburg, Hunderte Zaungäste rundherum versammelt hatte, war diesmal nicht mit großem Orchester unterwegs.
Sensationelle Musikerinnen und Musiker hatte er dennoch mit. Unter anderem die Sängerin und Gitarristin Kate Dyson, Violinistin Andrea Whitt, Polo Jones am Bass und Adriano Molinari am Schlagzeug.
Rockig und sanft hielt er sein Publikum in Atem. Besonders berührend: „Allora canto.“Auch das Duett mit Luciano Pavarotti – teils via Video – fehlte nicht. Dem Startenor und Freund zollt Adelmo Fornaciari stets Tribut.
Farbenfroh und perfekt inszeniert war, wie gewohnt, die Bühnenshow. Drei Zugaben gewährte der Barde. Nach „Senza una Donna“ging das Licht aus. Möglicherweise für zwei Jahre. Bitter für Zucchero-Fans.