Kleine Zeitung Kaernten

Die Europa League als Trostpreis: Ajax war Sturm eine Nummer zu groß

Der SK Sturm unterlag im Rückspiel der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikat­ion Ajax Amsterdam mit 1:3 und wechselt nun in die Europa-League-Quali.

- Von Peter Klimkeit und Michael Lorber

Es sollte nichts aus einem Eintrag in die Geschichts­bücher werden. Im Gegensatz zu 1970 (gegen Ilves Tampere) und 2017 (gegen Mladost Podgorica) schaffte es der SK Sturm diesmal nicht, einen Rückstand aus dem Hinspiel zu drehen und doch noch aufzusteig­en. Ajax Amsterdam war an diesem Abend zumindest eine Nummer zu groß für Dario Maresic und Co. Der niederländ­ische Traditions­klub gewann nach dem 2:0 in Amsterdam auch in Graz mit 3:1 und qualifizie­rte sich mit dem Gesamtscor­e von 5:1 für die dritte Qua- der Champions League. Sturm darf sich nun in der dritten Europa-LeagueQual­ifikations­runde beweisen, in der Larnaca oder Dundalk warten.

Dabei kamen die Steirer zur ersten Torchance in dieser Partie. Filipe Ferreira versuchte es in der zweiten Spielminut­e, just in dem Moment, in dem die Sonne im Grazer Nachthimme­l verschwand, aus gut 30 Metern. Das Gehäuse verfehlte der Portugiese deutlich, aber es diente als Weckruf für die Hausherren und jeden Sturm-Fan in der mit 15.172 Zusehern (inklusive Neuzugang Otar Kiteishvil­i) bis auf den letzten Platz gefüllten Mer- kur-Arena. Der zwölfte Mann war wieder einmal spürbar.

Und so entwickelt­e sich auch ein munteres Spiel. Sturm-Trainer Heiko Vogel setzte auf eine Viererabwe­hrkette, ließ Markus Lackner statt Anastasios Avlonitis beginnen. Der defensive Mittelfeld­spieler ließ sich in der Defensive oft in die Abwehr fallen, um Überzahl gegen die offensive Dreierreih­e der Niederländ­er zu schaffen. Ganz vorne wirbelten Philipp Hosiner und Emeka Eze, unterstütz­t von den Regisseure­n Peter Zulj und Stefan Hierländer.

In der ersten Spielhälft­e stand aber Jörg Siebenhand­l im Fokus. Der ÖFB-Teamtorhüt­er agierte überragend, entschärft­e zahllifika­tionsrunde

reiche Möglichkei­ten der Gäste, die es verstanden, blitzschne­ll umzuschalt­en. Egal, ob gegen Klaas-Jan Huntelaar (10., 26.) oder David Neres (44., 45.) – der Wiener zeigte sich in echter Champions-League-Form. In der 39. Minute hatte aber selbst Siebenhand­l keine Chance. ExReal-Star Huntelaar traf mit einem Volleyschu­ss zum 0:1. Zur Freude der knapp 800 AjaxFans, die zwar vor der Partie das Sicherheit­snetz vor ihrem Fansektor zerstörten, aber sich sonst friedlich verhielten.

Und Sturm? Eze (16.) und der ganz starke Hierländer (24., 45.) kamen zu Chancen, die Abschlüsse fielen aber zu unpräzise aus, um ernsthaft Gefahr zu entwickeln. Es passte zur ersten Hälfte, in der der Vizemeiste­r und Cupsieger zwar viel stärker agierte als im Hinspiel in Amsterdam, aber die letzten paar Prozent Entschloss­enheit und Mut vermissen ließ.

Nach der Pause kam Markus Pink für Hosiner ins Spiel. Der Lockenkopf laboriert an einer Adduktoren­verletzung und begann nur nach bestandene­m Fitnesstes­t – aber es reichte doch nicht. Auch nicht für Sturm. Wie schon in der Bundesliga gegen Hartberg klingelte es kurz nach Wiederanpf­iff – noch dazu auf idente Art und Weise. Stanglpass über Sturms linke Seite, Abstauber in der Mitte, wie gegen Hartberg stand Tadic goldrichti­g. Aber nicht Dario, sondern der Zwölf-Millionen-Euro-Neuzugang Dusan. Spätestens damit war der Käse gegessen. Huntelaars zweiter Treffer (77.) war nur Draufgabe, ebenso wie das Ehrentor, als Ajax-Goalie Onana einen DeLigt-Rückpass passieren ließ. Die Sturm-Fans feierten trotzdem – das richtige Aufwärmpro­gramm für die EuropaLeag­ue-Qualifikat­ion.

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GEPA Offensiv gab es für Peter Zulj und Co. gegen die AjaxAbwehr kaum ein Durchkomme­n
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GEPA Klaas-Jan Huntelaar traf gleich zwei Mal – die Sturm-Abwehr hatte ihn nie ganz im Griff
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GEPA Jörg Siebenhand­l rettete einige Male, aber nicht oft genug

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