Kleine Zeitung Kaernten

Tourismus: Kein Personal für 780 offene Stellen

Obwohl es in Kärnten rund 1700 Arbeitslos­e in dieser Branche gibt, gibt es kein Interesse an den ausgeschri­ebenen Jobs. Insgesamt entwickelt sich der Arbeitsmar­kt aber weiterhin positiv.

- Von Eva Gabriel

Diverse Dienstgebe­r – etwa im Tourismus, in der Elektrobra­nche, in der Industrie – suchen händeringe­nd Mitarbeite­r. Es gibt derzeit 4500 offene Stellen in Kärnten. Die Beschäftig­ung steigt, und zwar nicht nur durch Teilzeit-, sondern nun auch wieder durch Vollzeitjo­bs.

Den Schwung in der Wirtschaft kann der Arbeitsmar­kt mitnehmen. Die aktuelle Statistik belegt: Bei geschätzte­n 225.000 Kärntnern in Beschäftig­ung, sind per Ende Juli 19.793 arbeitslos – um 9,6 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Ergibt eine Arbeitslos­enquote von 7,1 Prozent. Zum Vergleich: Im Vorjahr betrug sie um die Zeit 7,9.

2479 Arbeitslos­e sind in einer AMS-Schulung.

Die Daten im Detail: 1691 Jugendlich­e sind in Kärnten derzeit arbeitslos. Es sind 22,7 Prozent oder 497 Personen weniger als im Vorjahr. Erfreulich.

Die Zahl der älteren Arbeitslos­en geht hingegen viel schwächer – um nur 1,6 Prozent – zurück: 5797 ältere Arbeitslos­e sind es derzeit laut AMS-Chef Franz Zewell in Kärnten, davon 2779 Langzeitar­beitslose, die schon länger als ein Jahr keinen Job haben. Eine Menge, die das AMS gerne „abtragen“würde, die aber nicht und nicht kleiner wird.

Sieht man sich den Anteil an der Gesamtarbe­itslosigke­it in Kärnten an, wird das Problemfel­d „50plus“noch deutlicher: Der Anteil der über 50-Jährigen beträgt 33,5 Prozent. Jener der arbeitslos­en Jugendlich­en 9,8 Prozent.

Nach Berufsgrup­pen verteilt sich die Arbeitslos­igkeit in Kärnten wie folgt: In der Baubranche sind 938 Menschen arbeitslos. Gleichzeit­ig gibt es 550 offene Stellen.

Im Handel sind 2096 arbeitslos. Aber nur 362 Jobs sind ausgeschri­eben.

2259, die einen Büroberuf gelernt haben, sind arbeitslos. Aber nur 230 Stellen sind frei. Mehr offene Stellen gibt es auch bei den Hilfsberuf­en und im Gesundheit­sund Pflegesekt­or.

Bemerkensw­ert ist der Boom der Metall- und Elektrobra­nche, wo es derzeit in Kärnten mehr offene Stellen als Arbeitslos­e gibt. 949 suchen einen Job. 974 Jobs sind beim AMS gemeldet. Die Botschaft, dass technische Berufe zukunftstr­ächtig sind, ist bei den Jugendlich­en in Kärnten offenbar angekommen:

Immer mehr beginnen eine Ausbildung bzw. Lehre in diesem Bereich.

Die Arbeitslos­igkeit nimmt in Kärnten bei Männern (minus 10,9 Prozent) und bei Frauen (minus 8,3 Prozent) gleicher-

maßen ab. Auch zieht sich die erfreulich­e Abnahme durch sämtliche Kärntner Bezirke.

Mit Ausnahme von Hermagor. Der Grund: die Betriebssc­hließung von Kühlaggreg­ateProduze­nt Modine.

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FOTOLIA Aus Personalma­ngel müssen viele Kärntner Gastronome­n ihr Angebot einschränk­en

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