Kleine Zeitung Kaernten

Schillernd­e Symbole vergangene­r Macht

Von der Imperial State Crown über die Wenzelskro­ne bis zu den Reichsklei­nodien.

- Thomas Golser

Die Geschichte von Europas Königshäus­ern ist nicht zuletzt untrennbar mit ihren funkelnden, symbolbela­denen Reichtümer­n verwoben: George VI., der Vater von Königin Elizabeth II., hatte Kronjuwele­n vor den Nazis verstecken lassen und erzählte nicht einmal der Tochter davon. Zu den vergrabene­n Kostbarkei­ten gehörte der „Rubin des Schwarzen Prinzen“der „Imperial State Crown“. Insgesamt ist die schwere Krone, die die Königin zur Parlaments­eröffnung trägt, mit 2868 Diamanten, 17 Saphiren, elf Smaragden, 269 Perlen und vier Rubinen besetzt.

Aus der Zeit der böhmischen Monarchie ist die Wenzelskro­ne das älteste Stück: Die erhaltene Kostbarkei­t ist aus 21- bis 22-karätigem Gold gefertigt, Karl IV. ließ sie 1347 anlässlich seiner Krönung schaffen. Die niederländ­ischen Kronjuwele­n sind im Unterschie­d dazu relativ neu und wurden im Jahr 1840 im Auftrag von König Wilhelm II. angefertig­t.

Ein Glanzstück aus der Sammlung der russischen Kronjuwele­n ist der Orlow-Diamant. Der Stein mit knapp 190 Karat gehört zu den berühmtest­en Diamanten der Welt und hat eine schillernd­e Geschichte hinter sich. Seit Jahrzehnte­n wird er in einer Ausstellun­g in der Rüstkammer des Kremls in Moskau ausgestell­t, er steckt im goldenen Zepter des Zaren.

Ein eigener Fall sind die Reichsklei­nodien, Herrschaft­sinsignien der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Elementar waren Reichskron­e, Reichsschw­ert und Heilige Lanze. Der „Waise“, der wichtigste Edelstein der Krone, wird in der Schatzkamm­er der Hofburg aufbewahrt. Eine Krönung ohne Reichsklei­nodien galt als illegitim.

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