Schillernde Symbole vergangener Macht
Von der Imperial State Crown über die Wenzelskrone bis zu den Reichskleinodien.
Die Geschichte von Europas Königshäusern ist nicht zuletzt untrennbar mit ihren funkelnden, symbolbeladenen Reichtümern verwoben: George VI., der Vater von Königin Elizabeth II., hatte Kronjuwelen vor den Nazis verstecken lassen und erzählte nicht einmal der Tochter davon. Zu den vergrabenen Kostbarkeiten gehörte der „Rubin des Schwarzen Prinzen“der „Imperial State Crown“. Insgesamt ist die schwere Krone, die die Königin zur Parlamentseröffnung trägt, mit 2868 Diamanten, 17 Saphiren, elf Smaragden, 269 Perlen und vier Rubinen besetzt.
Aus der Zeit der böhmischen Monarchie ist die Wenzelskrone das älteste Stück: Die erhaltene Kostbarkeit ist aus 21- bis 22-karätigem Gold gefertigt, Karl IV. ließ sie 1347 anlässlich seiner Krönung schaffen. Die niederländischen Kronjuwelen sind im Unterschied dazu relativ neu und wurden im Jahr 1840 im Auftrag von König Wilhelm II. angefertigt.
Ein Glanzstück aus der Sammlung der russischen Kronjuwelen ist der Orlow-Diamant. Der Stein mit knapp 190 Karat gehört zu den berühmtesten Diamanten der Welt und hat eine schillernde Geschichte hinter sich. Seit Jahrzehnten wird er in einer Ausstellung in der Rüstkammer des Kremls in Moskau ausgestellt, er steckt im goldenen Zepter des Zaren.
Ein eigener Fall sind die Reichskleinodien, Herrschaftsinsignien der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Elementar waren Reichskrone, Reichsschwert und Heilige Lanze. Der „Waise“, der wichtigste Edelstein der Krone, wird in der Schatzkammer der Hofburg aufbewahrt. Eine Krönung ohne Reichskleinodien galt als illegitim.