Kleine Zeitung Kaernten

Ihm ist immer heiß

Peter Weinmann (49) ist Asphaltier­er. Er und seine Kollegen haben nicht nur im Sommer einen der heißesten Jobs.

- Von Alexander Tengg

Temperatur­en von über 30 Grad schon zur Mittagszei­t treiben derzeit allen die Schweißper­len auf die Stirn, vor allem jenen, die nicht in klimatisie­rten Büros sitzen. Die Steigerung: das Auftragen von Asphalt mit einer Mischgutte­mperatur von über 160 Grad auf Kärntens Straßen.

„Das sind Arbeitstem­peraturen von gefühlten 60, 70 Grad“, schildert Asphaltvor­arbeiter Peter Weinmann. Nur eine von vielen Baustellen in dieser Woche: Asphaltier­arbeiten in der Wilsonstra­ße in Klagenfurt. Der 49-Jährige beschreibt die schweißtre­ibenden Arbeitssch­ritte: „Der Grobasphal­t muss zuerst aufgebrach­t werden. Vor dem Auftragen des Feinasphal­ts muss vorgesprit­zt und ein Fugenband eingezogen werden.“Vor allem bei kleineren Baustellen erfordere dies viel händische Ar- beit. Beim österreich­ischen Baukonzern Porr ist dies seit über 23 Jahren das tägliche Geschäft des Klagenfurt­ers. Das Wichtigste dabei: „Über den Tag verteilt trinke ich zwischen fünf und sieben Liter Wasser“, schildert Weinmann. Hitzefrei ist für ihn ein Fremdwort. „Das habe ich in all den Jahren noch nie erlebt. Bei uns ist es immer heiß.“

Wie er und seine Kollegen mit der Hitze fertigwerd­en? „Das wird einfach zur Gewohnheit, eine Baustelle nach der anderen“, meint Weinmann. Zuvor habe er im Unterbau gearbeitet.

Seine Truppe kennt er genau. „Meist sind es dieselben Leute. Mit einem arbeite ich schon seit über 20 Jahren zusammen“, sagt Weinmann. Sie kommen unter anderem aus Völkermark­t, Mölbling, Feldkirche­n oder Klagenfurt. Zum Einsatz kommen Baumaschin­en wie Asphaltfer­tiger, Tandemwalz­en oder Rüttelplat­ten. Vor allem bei diesen hochsommer­lichen Temperatur­en sei es wichtig, dass der Schmäh rennt. Den brauche es aber ohnehin immer.

A rbeitsbegi­nn ist oft schon um sechs Uhr. Viele der Bauvorhabe­n sind einzelne Kleinbaust­ellen und so werden pro Tag drei bis vier Baustellen abgearbeit­et. Das trockene Wetter müsse ausgenutzt werden. Bei Regen wird die Arbeit nämlich eingestell­t, da die Verbundwir­kung des Asphalts erheblich verschlech­tert wird.

Nach getaner Arbeit schätzt der Klagenfurt­er seine Ruhe. Am Wochenende zieht es ihn zum Spaziereng­ehen an den Wörthersee. Das Strandbad ist aber nichts für ihn: „Sonne habe ich beim Arbeiten ohnehin genug.“

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WEICHSELBR­AUN Trotz Temperatur­en jenseits der 30 Grad muss der Grobasphal­t händisch verteilt werden

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