Ihm ist immer heiß
Peter Weinmann (49) ist Asphaltierer. Er und seine Kollegen haben nicht nur im Sommer einen der heißesten Jobs.
Temperaturen von über 30 Grad schon zur Mittagszeit treiben derzeit allen die Schweißperlen auf die Stirn, vor allem jenen, die nicht in klimatisierten Büros sitzen. Die Steigerung: das Auftragen von Asphalt mit einer Mischguttemperatur von über 160 Grad auf Kärntens Straßen.
„Das sind Arbeitstemperaturen von gefühlten 60, 70 Grad“, schildert Asphaltvorarbeiter Peter Weinmann. Nur eine von vielen Baustellen in dieser Woche: Asphaltierarbeiten in der Wilsonstraße in Klagenfurt. Der 49-Jährige beschreibt die schweißtreibenden Arbeitsschritte: „Der Grobasphalt muss zuerst aufgebracht werden. Vor dem Auftragen des Feinasphalts muss vorgespritzt und ein Fugenband eingezogen werden.“Vor allem bei kleineren Baustellen erfordere dies viel händische Ar- beit. Beim österreichischen Baukonzern Porr ist dies seit über 23 Jahren das tägliche Geschäft des Klagenfurters. Das Wichtigste dabei: „Über den Tag verteilt trinke ich zwischen fünf und sieben Liter Wasser“, schildert Weinmann. Hitzefrei ist für ihn ein Fremdwort. „Das habe ich in all den Jahren noch nie erlebt. Bei uns ist es immer heiß.“
Wie er und seine Kollegen mit der Hitze fertigwerden? „Das wird einfach zur Gewohnheit, eine Baustelle nach der anderen“, meint Weinmann. Zuvor habe er im Unterbau gearbeitet.
Seine Truppe kennt er genau. „Meist sind es dieselben Leute. Mit einem arbeite ich schon seit über 20 Jahren zusammen“, sagt Weinmann. Sie kommen unter anderem aus Völkermarkt, Mölbling, Feldkirchen oder Klagenfurt. Zum Einsatz kommen Baumaschinen wie Asphaltfertiger, Tandemwalzen oder Rüttelplatten. Vor allem bei diesen hochsommerlichen Temperaturen sei es wichtig, dass der Schmäh rennt. Den brauche es aber ohnehin immer.
A rbeitsbeginn ist oft schon um sechs Uhr. Viele der Bauvorhaben sind einzelne Kleinbaustellen und so werden pro Tag drei bis vier Baustellen abgearbeitet. Das trockene Wetter müsse ausgenutzt werden. Bei Regen wird die Arbeit nämlich eingestellt, da die Verbundwirkung des Asphalts erheblich verschlechtert wird.
Nach getaner Arbeit schätzt der Klagenfurter seine Ruhe. Am Wochenende zieht es ihn zum Spazierengehen an den Wörthersee. Das Strandbad ist aber nichts für ihn: „Sonne habe ich beim Arbeiten ohnehin genug.“