Alarmzeichen früher erkennen
Zahlen, die große Sorgen bereiten, wurden vom Innenministerium veröffentlicht. Bei Drogendelikten gibt es so viele Anzeigen wie seit zehn Jahren nicht mehr, mit einem Plus von 33 Prozent ist es in Kärnten am schlimmsten. Offiziell sind in diesem Jahr bereits elf Personen als Folge von Suchtmittelkonsum verstorben.
Gestern gab es einen Expertengipfel, um Lösungen für das Problem zu suchen (Seite 16/17). Dabei wurde viel von Prävention geredet. Das Zauberwort allein hilft aber nichts. Wann wird endlich begonnen, den Schicksalen der Opfer auf den Grund zu gehen, um Alarmzeichen früher zu erkennen? Individuelle Probleme führen am häufigsten in die Sucht: gestörte Beziehungen in der Familie, im Freundeskreis, in der Gesellschaft.
Bei einem Prozess Mitte Juli am Landesgericht wurden Zeugen, die Kokain gekauft haben, einvernommen. Es waren „normale“Kärntner, aus dem Mittelstand. Eine Konsumentin gab an, sie nehme den Stoff „aus Lust und Laune“. Eine Angestellte sagte, sie greife zu Drogen wegen „Stress in der Arbeit“. rotz erfolgreicher Polizeiarbeit bleibt das traurige Fazit: Es ist und bleibt jede Droge problemlos zu haben. Vielleicht sollte das Elend der Christiane F. als verpflichtende Schullektüre eingeführt werden. Wäre ja auch eine Art Prävention.
T