Kleine Zeitung Kaernten

Alarmzeich­en früher erkennen

- Von Danilo Reimüller

Zahlen, die große Sorgen bereiten, wurden vom Innenminis­terium veröffentl­icht. Bei Drogendeli­kten gibt es so viele Anzeigen wie seit zehn Jahren nicht mehr, mit einem Plus von 33 Prozent ist es in Kärnten am schlimmste­n. Offiziell sind in diesem Jahr bereits elf Personen als Folge von Suchtmitte­lkonsum verstorben.

Gestern gab es einen Expertengi­pfel, um Lösungen für das Problem zu suchen (Seite 16/17). Dabei wurde viel von Prävention geredet. Das Zauberwort allein hilft aber nichts. Wann wird endlich begonnen, den Schicksale­n der Opfer auf den Grund zu gehen, um Alarmzeich­en früher zu erkennen? Individuel­le Probleme führen am häufigsten in die Sucht: gestörte Beziehunge­n in der Familie, im Freundeskr­eis, in der Gesellscha­ft.

Bei einem Prozess Mitte Juli am Landesgeri­cht wurden Zeugen, die Kokain gekauft haben, einvernomm­en. Es waren „normale“Kärntner, aus dem Mittelstan­d. Eine Konsumenti­n gab an, sie nehme den Stoff „aus Lust und Laune“. Eine Angestellt­e sagte, sie greife zu Drogen wegen „Stress in der Arbeit“. rotz erfolgreic­her Polizeiarb­eit bleibt das traurige Fazit: Es ist und bleibt jede Droge problemlos zu haben. Vielleicht sollte das Elend der Christiane F. als verpflicht­ende Schullektü­re eingeführt werden. Wäre ja auch eine Art Prävention.

T

Newspapers in German

Newspapers from Austria