Unmut nach Drogengipfel
Ärztekammer empört über Prettner-Aussagen.
Heftige Diskussionen gibt es über die von Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) präsentierten Vorhaben, das Drogen-Problem in den Griff zu bekommen. Besonders über die thematisierten, verpflichtenden Drogen-Schulungen für praktische Ärzte. Prettner ortet einen allzu freigiebigen Umgang von Ärzten beim Verschreiben von Beruhigungsmitteln. Die Kärntner Ärztekammer reagiert empört. Ärztekammer-Präsidentin Petra Preiss betont in einem Brief an alle Kärntner Ärzte, dass man sich „der hohen Verantwortung bei der Verschreibung von Medikamenten, die der Gruppe der Suchtmittel zuzuordnen sind, bewusst“sei. Sie weist darauf hin, dass höhere Durchschnittszahlen bei der Verschreibung bestimmter Medikamente bei einzelnen Ärzten verschiedene Ursachen haben können, etwa die Spezialisierung auf bestimmte Krankheiten. „Der Untersuchung von Ausreißern wird sich die Ärztekammer nicht in den Weg stellen“, betont Petra Preiss. Verpflichtende Schulungen lehne die Ärztekammer ab. Ärzte nehmen „mit großem Engagement freiwillig an Schulungen teil“.
Prettner weist darauf hin, dass der Vorschlag, der verpflichtenden Drogen-Schulungen, von den zahlreich am Krisengipfel anwesenden Medizinern gekommen sei. Welche Ärzte teilgenommen haben, will sie aber aus Datenschutzgründen nicht bekannt geben. Es seien auch Vertreter der Ärztekammer anwesend gewesen.