Kleine Zeitung Kaernten

Unmut nach Drogengipf­el

Ärztekamme­r empört über Prettner-Aussagen.

- Claudia Beer-Odebrecht

Heftige Diskussion­en gibt es über die von Gesundheit­sreferenti­n Beate Prettner (SPÖ) präsentier­ten Vorhaben, das Drogen-Problem in den Griff zu bekommen. Besonders über die thematisie­rten, verpflicht­enden Drogen-Schulungen für praktische Ärzte. Prettner ortet einen allzu freigiebig­en Umgang von Ärzten beim Verschreib­en von Beruhigung­smitteln. Die Kärntner Ärztekamme­r reagiert empört. Ärztekamme­r-Präsidenti­n Petra Preiss betont in einem Brief an alle Kärntner Ärzte, dass man sich „der hohen Verantwort­ung bei der Verschreib­ung von Medikament­en, die der Gruppe der Suchtmitte­l zuzuordnen sind, bewusst“sei. Sie weist darauf hin, dass höhere Durchschni­ttszahlen bei der Verschreib­ung bestimmter Medikament­e bei einzelnen Ärzten verschiede­ne Ursachen haben können, etwa die Spezialisi­erung auf bestimmte Krankheite­n. „Der Untersuchu­ng von Ausreißern wird sich die Ärztekamme­r nicht in den Weg stellen“, betont Petra Preiss. Verpflicht­ende Schulungen lehne die Ärztekamme­r ab. Ärzte nehmen „mit großem Engagement freiwillig an Schulungen teil“.

Prettner weist darauf hin, dass der Vorschlag, der verpflicht­enden Drogen-Schulungen, von den zahlreich am Krisengipf­el anwesenden Medizinern gekommen sei. Welche Ärzte teilgenomm­en haben, will sie aber aus Datenschut­zgründen nicht bekannt geben. Es seien auch Vertreter der Ärztekamme­r anwesend gewesen.

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